Lukas 20, 25 gesendet am 15.04.2007 von Dr. Hans Frisch |
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Gebt dem Kaiser, was des
Kaisers ist,
und Gott, was Gottes ist!
Luk 20,25
Wenn man dieses Wort Jesu aus dem Zusammenhang löst, kann man einiges damit begründen - sogar eine Zwei-Reiche-Lehre: das Reich der politischen Macht und das der kirchlichen Macht. Doch die spannende Geschichte geht dabei verloren.
Am Palmsonntag war Jesus unter dem Jubel der Pilgerscharen auf dem Esel nach Jerusalem geritten. Die Priesterschaft war alarmiert, denn die Lage war explosiv in der überfüllten Stadt. Sie versuchten Jesus in Diskussionen zu verstricken, um einen Grund zur Verhaftung zu finden.
Und sie fragten ihn und sprachen: Meister, wir wissen, dass du aufrichtig redest und lehrst und achtest nicht das Ansehen der Menschen, sondern du lehrst den Weg Gottes recht. Ist's recht, dass wir dem Kaiser Steuern zahlen, oder nicht?
Eine tolle Frage: sagt er JA, dann verliert er die Sympathien des Volkes - sagt er NEIN, dann ist er geliefert, denn in der Frage verstanden die Römer noch weniger Spaß als unser Finanzamt.
Zeigt mir eine Steuermünze antwortet Jesus - und als sie ihm eine reichen, fragt er, als ob er so eine römische Münze noch nie der Hand gehabt hätte: Wes ist das Bild - und damit hatte er schon gewonnen, denn ein Priester, der das Bild des göttlichen Kaisers in der Tasche hat, der ist vor allen Frommen blamiert und diskreditiert.
Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist, so distanzierte er sich zugleich von dem Bildnis und nimmt ihnen jede Möglichkeit einer Anklage weg, und gebt Gott was Gottes ist - so weist er die Priester auf ihr Amt hin.
Und sie konnten ihn in seinen Worten nicht fangen vor dem Volk und wunderten sich über seine Antwort und schwiegen still. So endet diese Geschichte - und die Passionsgeschichte geht weiter, mit Verrat des Judas, jüdischem Prozess, Prozess vor Pilatus und Kreuzigung.
Dr. Hans Frisch
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