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Drei Esoteriker auf der Suche nach Gott

gesendet am 26.12.2004 von Jan Henning Mehlfeldt
 

Wer von uns hat sie nicht schon einmal gelesen ? Man kann ihnen tagtäglich auch kaum entrinnen.

  • Sie stehen in Zeitungen und Illustrierten,
  • sie sind versteckt in Glückskeksen und Postwurfsendungen und
  • man kann mit ihnen in der Lotterie gewinnen oder sie per Handy abrufen.

Die einen machen aus ihnen einen Jux auf der Geburtstagsparty, die anderen richten ihre gesamten Lebensgewohnheiten danach aus. Die Rede ist von Horoskopen.

Der Glaube, dass die Gestirne einen Einfluss auf unser Leben haben und es von Bedeutung ist, ob und welcher Stern zu welcher Zeit, an welchem Platz am Himmel seine Stellung hat, ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Früher nur im verborgenen praktiziert, ist die Astrologie zwischenzeitlich "gesellschaftsfähig" geworden. Unter dem Deckmantel der Esoterik haben sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Ersatzreligionen eingenistet, die den Menschen Wegweisung und Lebensglück versprechen.

Die Menschen, die an die Astrologie glauben, sind dabei einfach auf der Suche nach einem erfüllten Leben, nach Glück, Liebe oder Hoffnung. Wer will Ihnen diese Wünsche verwehren ?

Aber weil sie in ihrer Umgebung keine Antworten auf diese Fragen finden, schauen sie in Sterne und suchen dort nach Antworten und Wegweisung. Genauso wie vor 2000 Jahren !

Es wird berichtet, dass Sternendeuter aus dem Morgenland, den Himmel absuchten, um Antworten für ihre damaligen Zeitgenossen zu finden. Dabei kannten sie den Himmel mit allen seinen Erscheinungen ganz genau, jede Sternenkonstellation hatte einen Namen und jeder Lauf der Gestirne war vorherzuberechnen. Aber eines Tages fanden sie am Firmament, mit seinen unzähligen Himmelskörpern, etwas Auergewöhnliches, etwas, was sie noch nie gesehen hatten, etwas von dem sie wussten, dass es für sie als Astrologen eine ganz besondere Bedeutung hat: Einen neuen Stern, der heller leuchtet als alle anderen.

Und daher machten sie sich auf, hunderte ja vielleicht sogar tausende von Kilometern, um herauszufinden, welche Bedeutung diese Erscheinung für Sie hat. Ein neuer König, so meinten sie, muss es ja mindestens sein. Und am Ende ihrer langen Reise fanden sie schließlich ein kleines Kind, in einem heruntergekommenen Stall in einer einfachen Krippe liegend. Und was taten sie? Sie knieten nieder, brachten ihm Geschenke und beteten ihn an.

Das war wirklich ein weiter Weg ! Nein, nicht nur von der reinen Entfernung. Die Weisen aus dem Morgenland, die Astrologen, die Gelehrten, die in den Gestirnen ihre Zukunft suchten, knieten vor einem kleinen Kind nieder, weil Sie plötzlich wussten, dass sie hier gefunden hatten, wonach sie ihr Leben lang gesucht haben.

- Musik -

In Markus 13, Vers 3, der Bibel steht die Jahreslosung für dieses Jahr, sie lautet: "Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen." Das Universum, für viele das Sinnbild des Unvergänglichen, ist tatsächlich einem ständigen Wandel unterworfen.

Sterne entstehen und vergehen, alles ist in Bewegung und wenn die Zeiträume auch noch so unvorstellbar groß sind, so sind sich die Wissenschaftler doch einig, dass irgendwann auch unsere Erde vergehen wird. Wahrscheinlich wird sie von unserer Sonne, die sich in einigen Milliarden Jahren kurz vor dem endgültigen verlöschen noch einmal gewaltig aufblähen wird, verschlungen. Vielleicht dauert es aber auch gar nicht mehr so lange, sondern die Menschen haben unserem Planeten bereits vorher den Garaus gemacht.

  • Wie dem auch sei, die Frage ist doch: Was hat wirklich Bestand ?
  • Worauf kann ich mein Leben bauen, was ist der feste Grund, damit ich nicht in dieser verwirrenden Welt den Halt verliere?
  • Können mir tote Sterne, Steine, Zeichen oder sonstige Dinge tatsächlich den Weg weisen?
  • Können sie mir Hoffnung geben, oder mich in meinen Ängsten trösten?

Die Weisen aus dem Morgenland hatten fest an die Sterne geglaubt, hatten gehofft von dort einen Sinn für ihr Leben bekommen zu können, aber am Ende knieten sie vor Jesus. Sie spürten, dass diese Wirklichkeit des kleinen Kindes in der Krippe ihre fein gesponnenen Theorien über die Bedeutung der Sterne bei Weitem übertraf.

Jesus kam vor 2000 Jahren nicht zu den Königen und Herrschern, er kam nicht zu den Schriftgelehrten und auch nicht zu der angesehenen Mittelschicht. Jesus kam zu den Menschen die ihn brauchten. Zu Menschen im Abseits, Kranken und Schwachen, Menschen, die nach Antworten suchten und keine fanden. Gott kam als Mensch zu uns, um uns für unser Leben eine neue Lebensperspektive zu geben, uns von Ängsten und Zwängen zu befreien. Das ist mit ein Grund dafür, warum die Geburt Jesu den Weisen im fernen Morgenland durch einen Stern angekündigt wurde.

Menschen, die es sich in einem Glauben gemütlicht gemacht hatten. Ein Glaube, der viel versprach aber nichts halten konnte. Ein Glaube an tote Dinge, ohne Perspektive, Hoffnung und Vergebung. Diese Menschen fanden plötzlich einen Gott, der Mensch wurde, der lebendig ist. Menschen, die ihr Leben lang gesucht hatten, hatten am Ende gefunden! Und von dort an wussten auch sie: "Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen."

Jan Henning Mehlfeldt