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Simson
gesendet am 11. Januar 2004 von Jan-Henning Mehlfeldt
 

Wer glaubt, die Bibel sei ein altes, verstaubtes Buch und hätte keinerlei Bezug mehr zum heutigen Leben, der wird jetzt eines Besseren belehrt. Denn es geht heute um eine Person, dessen Lebensweg so viele spannende, dramatische und tragische Situationen beinhaltet, dass jeder Action- oder Liebesfilm von heute dagegen blass aussieht. Es geht um Simson.

Simson steht seit jeher als Inbegriff des muskelbepackten "Einzelkämpfers". Er kämpfte gegen Löwen und siegte gegen eine schier unglaubliche Übermacht seiner Feinde nur mit einem alten Knochen bewaffnet. Er war damit sozusagen eine Art Arnold Schwarzenegger der damaligen Zeit.

Aber seine Geschichte ist mehr als eine billige Kinoproduktion aus Hollywood. Es geht um Simsons Auftrag von Gott und seinen Kampf für die Befreiung Israel aus der Hand der Feinde.

Aber nicht umsonst ist seine Geschichte Vorlage für große Leinwandeposse geworden, denn in den nur 4 Kapiteln seiner Lebensgeschichte sind fast alle Gefühlsregungen und Beziehungsmuster der Menschheit enthalten. So geht es um Liebe, Hass, Intrige, Mord, Verrat, Verzweiflung, Hoffnung und Enttäuschung. Aber auch um Familie, Verbündete, Feinde und natürlich Frauen.

Doch nun zu seiner Geschichte:
Simson war ein von Gott Auserwählter. Er herrschte über sein Volk als Richter. Er war damit zwar nicht König, aber man könnte sagen, er war damit so etwas wie ein Stammesfürst.

Er wurde von Gott mit unglaublichen Kräften ausgestattet, so dass er alle seine Feinde besiegen konnte, jedoch würde er diese Kraft verlieren, wenn man ihm die Haare schnitt.- Dies war seine schwache Stelle und daher sein wohl gehütetes Geheimnis.

Seine Feinde, die hinter das Geheimnis seiner Kräfte kommen wollten, versuchten , ähnlich wie in heutigen Agentenfilmen, ihn mit Hilfe von verführerischen Frauen auszuspionieren.

Gemälde von Peter Paul Rubens, Nationalgalerie LondonSo hatten sie mit seiner Frau Delila eine alttestamentliche "Mata Hari" gefunden, die ihm mit weiblichem Charme und Hartnäckigkeit tatsächlich sein Geheimnis entlocken konnte und ihm kurzerhand die Haare abrasierte, um ihn gegen eine hohe Belohnung seinen Feinden auszuliefern. Simsons Schicksal schien damit besiegelt.

Er ist nun schwach und von seinen Feinden bezwungen. Er wird verhöhnt und sie lassen ihn erblinden. Als Simson also nun am Tiefpunkt seines Lebens angekommen ist, und so gar nichts mehr von einem "Helden" an sich hat, erkennt er, dass er in seinem Leben wahrscheinlich so ziemlich alles falsch gemacht hat, was man nur falsch machen kann.

Sein Volk hatte ihn verstoßen, seine Frau hatte ihn verraten, seine Feinde hatten ihn besiegt. Und nun, als seine Schmach und Schande am größten ist, erinnert er sich an seinen Auftrag und die Prophezeiung, dass er sein Volk von den Feinden befreien wird.

Und er erinnert sich an Gott, der ihn in diese Verantwortung gestellt und ihn mit seinen Kräften ausgestattet hatte. An dieser Stelle wird Simson zum ersten Mal demütig.

Er kann nichts mehr ausrichten, er ist kein Held mehr, aber Gott sind keine Grenzen gesetzt. Und so ist es Gott, der diesem gebrochenen Mann noch einmal unbändige Kraft gibt und in einer letzen Verzweiflungstat reißt Simson seine Feinde und sich selbst in den Tod.

Tja, für solch ein Drehbuch würde man heutzutage wahrscheinlich einen Oskar bekommen, aber dies ist nicht nur eine Kinovorlage, sondern Gottes Weg mit uns Menschen.

Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig Appetit darauf machen, die Geschichte von Simson einmal selbst zu lesen, sie steht im alten Testament im Buch Richter ab Kapitel 13.

Jan Henning Mehlfeldt