Thomas gesendet am 15.08.2004 von Heiko Müller |
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Sicher macht man mal einen Scherz. Habt ihr auch schon einmal erlebt, oder? Im Freundeskreis, in der Verwandtschaft oder die lieben Kollegen: Alle halten zusammen und binden euch einen Bären auf. 1. April vielleicht.
Das tut dann weh, wenn ich merke, dass ich reingefallen bin. Aber irgendwann
siegt dann schon der Humor. Dann lache ich laut mit den anderen über mich
selbst.
Mit manchen Sachen macht man allerdings keine Scherze.
Wenn jemand Liebes gestorben ist. Soviel Anstand gehört sich schon. Wir hatten da gerade so einen bedauerlichen Todesfall. Schwer verwundet. Da sagen doch meine Freunde, sie hätten den Toten noch einmal gesprochen. Plötzlich stünd er im Zimmer - obwohl die Türen abgeschlossen waren. Sie hätten ihn alle gesehen und gehört, was er gesagt hat. Und dann sei er wieder verschwunden. Genauso plötzlich, wie er aufgetaucht ist.
Das ist doch ein Trick, die haben wieder etwas vor mit mir! - Nein - wäre diesmal Ernst, ganz ehrlich. Also, ich glaube das nicht, habe ich gesagt. Da könnt ihr euch auf den Kopf stellen. Sind doch alles Halluzinationen. Das will ich selber sehen. Und bevor ich nicht mit meinen Händen die Wunden von ihm berühren kann, glaub ich das nicht. Fertig! - Eine Woche später musste ich das dann doch glauben.
Jetzt bin ich als ungläubiger Thomas für immer in die Geschichte eingegangen. Mein Freund ist übrigens gar nicht mehr tot. - Wie, das glaubt ihr jetzt nicht - Bibel aufschlagen, hinten, Neues Testament im Johannesevangelium. Kapitel 20, könnt ihr alles nachlesen, ehrlich. Eurer Thomas.
Heiko Müller, EmK-Paulusgemeinde