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Bibelflash
Markus 12, 10

gesendet am 10. Mai 2009 von Dr. Hans Frisch
 

Habt ihr denn nicht dieses Schriftwort gelesen:
"Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
der ist zum Eckstein geworden".

Markus 12,10

Das ist ein Wort aus dem 118. Psalm, dem Festpsalm zum Passahfest im Tempel. Doch unser Flash stammt aus dem Markusevangelium. Jesus zitiert die Verse als Abschluss eines Gleichnisses - das von den bösen Weingärten. Den Hohenpriestern und Schriftgelehrten hat er es erzählt. Da hatte ein Besitzer seinen Weinberg an Weingärtner verpachtet - und schickte nun Knechte, die die Pachtanteile kassieren sollten. Die trieben sie davon, schlugen die nächsten und erschlugen einige. Zuletzt schickte er seinen Sohn und dachte: "Sie werden sich vor meinen Sohn scheuen." Doch die Pächter meinten: "Wenn wir den Sohn erschlagen, dann werden wir Erben." Sie erschlugen ihn und warfen ihn vor den Weinberg.

Danach zitiert Jesus die Psalmverse. Er wusste, dass ihn die Priester gern beseitigen wollten. Er hatte sie am Tag vorher sehr geärgert. Den Tempelvorhof hatte er "gereinigt" von Händlern und Geschäftemachern, an denen die Priester mitverdienten. Aus welcher Vollmacht er das tut, fragen die ihn. Da erzählt Jesus das Gleichnis, und die Priester verstehen, dass er sie meint, die "Gärtner im Weinberg Gottes", dem Volk Israel. Sie wagen nicht, ihn zu ergreifen - denn das Volk spürt seine Autorität und ist auf die Priesterschaft auch nicht gut zu sprechen.

Vielleicht ist es schon der nächste Tag, an dem Judas ihnen anbietet, Jesus auszuliefern - und Jesus redet wohl von sich als dem "getöteten Sohn des Herrn", dem Eckstein und Fundament des Gottesreiches und des Heils. Einige Tage später ist er gekreuzigt.

Dr. Hans Frisch

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