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Im Bibelflash:

Matthäus 9, 2

gesendet am 20.01.2013 von Jens R. Göbel
 

Wenn man krank ist, vielleicht sogar ein permanentes Leiden hat, muss man seinen Wunsch nach Gesundheit sicher nicht betonen. Ganz offensichtlich war der Wunsch zumindest bei einem Mann in der Bibel, von dem uns gleich drei Evangelisten berichten. Dieser Mann ist gelähmt. Aber seine Freunde haben erfahren, dass Jesus in einem Haus am Ort ist. Leider ist längst kein Durchkommen mehr. So binden sie Seile an seine Trage und lassen den Gelähmten durchs Dach in das Haus hinab (Lukas 5,19; Markus 2,4). Sie sind in fester Erwartung, dass Jesus heilen wird. Erstaunlicher Weise macht Jesus aber erst mal etwas anderes:

"Sei guten Mutes, mein Sohn,
deine Sünden sind vergeben."

Matthäus 9, 2

Das kam unerwartet. Dürfte es nicht etwas mehr sein? Warum nur antwortet Jesus mit Vergebung und nicht mit Heilung?

Jesus macht hier zunächst deutlich, dass nicht Krankheit und irgendwelche Gebrechen unser erstes Problem sind, sondern unser Handeln gegen Gott. Schon das Alte Testament befiehlt regelrecht einen liebevollen Umgang (3. Mose 19,18). Leider kommen wir dem nicht immer nach.

Es wäre nun aber zu kurz geschlossen, ein konkretes Leid mit persönlicher Schuld in Verbindung zu bringen. Manchmal erkennen wir einen Zusammenhang, manchmal gibt es den aber auch nicht. Auch der Gelähmte war nicht unbedingt durch eigene Schuld in dieser Situation. Aber ganz ohne dunkle Flecken ist nun mal niemand. Wir alle brauchen Jesu Vergebung.

Jesus geht es mit dieser Begebenheit darum zu zeigen, dass er die göttliche Vollmacht hat, Sünden zu vergeben. Wenn man sich vertrauensvoll an ihn wendet, vergibt er jede Schuld (1. Johannes 1,9). Aber Vergebung ist nur der erste Schritt. Natürlich weiß Jesus um unseren Wunsch nach Heilung und Wohlbefinden. Der Gelähmte kann Minuten später wieder gehen. Auch wir erleben in unseren Tagen manchmal Spontanheilungen, meist aber Heilungen über einen längeren Prozess. Dabei setzt Jesus nicht immer unseren Körper wieder in Stand, aber doch regelmäßig unsere Seele (Psalm 23,3; 2. Korinther 4,8-11).

Jens R. Göbel, 16.01.2013