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Im Bibelflash:

Römer 12, 2

gesendet am 26.01.2014 von Jens R. Göbel
 

 

Stellen wir uns einmal vor, wir treffen einen Erwachsenen, der wie ein Kleinkind spricht, am Daumen lutscht und gleich weint, wenn die Situation nicht ganz seinen Vorstellungen entspricht. Das wäre doch eigenartig. Von Babys kennen wir dieses Verhalten, mit zunehmenden Lebensjahren erwarten wir allerdings einen gewissen Reifungsprozess. Die Bibel beschreibt, dass auch Gott einen Reifungsprozess erwartet:

"Richtet euch nicht länger nach den Maßstäben dieser Welt,
sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken,
damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt,
ob etwas Gottes Wille ist - ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist."

Römer 12, 2

Dieses Wort richtet sich an Gläubige. An Menschen, die ein neues Leben mit Jesus, mit Gott führen wollen. Es ist die Aufforderung geistlich erwachsen zu werden, nach Vollkommenheit zu streben, sich an Gott zu orientieren, die üblichen Denkmuster zu überwinden und seinen Horizont zu erweitern. Findet nach einer Bekehrung so ein Reifungsprozess nicht statt, wäre das eigenartig.

Die Bekehrung ist nur der Startschuss in ein neues Leben. In einem anderen Bild vergleicht die Bibel es mit einem Läufer auf der Rennbahn. Es ist prima, schon mal losgelaufen zu sein. Aber worauf es letztlich ankommt, ist anzukommen. Das Ziel ist charakterlich Gott möglichst ähnlich zu werden. Wer diesem Ziel auch nach Jahren nicht näher kommt, hat die Rennbahn wohl verlassen (1. Korinther 9,24; Jakobus 2,17).

Die Bibel beschreibt hier die angemessene Reaktion auf Gottes Gnade und Liebe. Der Glaube rettet. Aber wahrer Glaube liegt nicht schon vor, wenn man ein Bekenntnis ausgesprochen hat, getauft wurde oder Abendmahl feiert. Entscheidend ist unsere Herzenshaltung. Lieben wir Gott? Ist das der Fall, werden wir gerne zu den liebevollen Menschen werden, wie sie Gott will - und auch unsere Mitmenschen gerne haben (Johannes 14,21; Lukas 2,52).

Jens R. Göbel, 19.01.2014