Römer 14, 8gesendet am 23. November 2014 von Heiko Müller |
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Letzte Woche stehe ich am Grab einer alten Tante. Ihr Leben hat sie mit Gott gelebt. Es war ein erfülltes Leben, und nach 90 Jahren war sie bereit zu gehen. Trotz aller Hoffnung, die sich mit ihrem Tod für sie ja auch erfüllt hat, bleibt doch die Trauer der Angehörigen. Die Momente der Gemeinsamkeit, alles, was sie ihr Leben lang gegeben hat an Gemeinschaft, an Herzlichkeit und Verbindlichkeit, das ist nun weg. Totensonntag. Heute denke ich an einen jungen Familienvater aus meiner Verwandtschaft, der mitten im Hausbau gestorben ist. Ich denke an die Tochter eines guten Freundes, die abends nicht mehr heimkehrte, die Nöte und Verzweiflung der Eltern und Geschwister, das Schreien zu Gott: warum? Warum lässt er das zu, dass wir leiden müssen, dass wir sterben? Weiß er nicht, wie weh uns das tut? Doch, er weiß es und er hat mitgelitten, als sein Sohn Jesus damals am Kreuz für uns sterben musste. Wo wir nur uns sehen, sieht er das Ganze, sieht über das hinaus, was nach unserem Ermessen wesentlich zu sein scheint. Paulus hat das in einem Brief an die junge Gemeinde in Rom einst so ausgedrückt: Wenn
wir leben, leben wir für den Herrn, Als Gottes Eigentum
dürfen wir uns also ganz getrost in seine Hand geben. Wir müssen
nicht verzweifeln. Er weiß schon, was er tut. Heiko Müller
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