Im Bibelflash: Wer Wind sät, wird Sturm erntengesendet am 03.10.2019 von Heiko Müller |
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Bald sind die Deutschen in Ost und West 30 Jahre lang wieder ohne Grenze. Klar, am Anfang war eine große Begeisterung für den Westen, nur raus, rein in den Konsum, staunen, gucken, reisen, Autos. Aus den Bedürfnissen der neuen Mitbürger schlugen schnell die ersten Gauner ihren Profit. Ansprüche aus dem Westen an alte Grundstücke und Gebäude des Ostens wurden laut - und bewilligt. Was sich aber über 30 Jahre an sozialen Einrichtungen in der DDR etabliert hatte, war bald vergessen. Wo - und wenn auch nur aus der Not heraus - früher im Osten gesammelt und wiederverwertet wurde, herrschte plötzlich die Wegwerfmentalität - kopiert aus dem Westen. Das alte Gedankengut war nicht mehr cool, wer die Schattenseiten des DDR-Staates überwinden wollte, musste großzügig aussortieren. Für die Wirtschaft gab es lange Zeit im Osten keine renommierte Adresse. Die Einheit war nur ein Anschluss an den Westen. Vielleicht auch anders nicht möglich. Aber bald fühlten sich die ersten neuen Bürger in ihrer alten Heimat überrumpelt, im Stich gelassen und ihre Geschichte nicht ernstgenommen. Den Wind of Change haben viele auf beiden Seiten mitgeblasen. Aus der Unzufriedenheit mancher, die sich vergessen fühlen, entsteht gerade der politische Rechtsruck, der uns einst letztendlich die Trennung erst beschert hatte. Schon der Propheten Hosea warnte vor über 2700 Jahren: Sie haben
Wind gesät, werden aber einen Sturm ernten. Heiko Müller |