Im Bibelflash: Auge um Auge, Zahn um Zahngesendet am 17. Februar 2019 von Jens R. Göbel |
|
Auge um Auge, Zahn um Zahn. Diese Bibelstelle (5. Mose 19,21) kommt scheinbar wie gerufen, um es denen heimzuzahlen, die einen ärgern. Dabei wendet sich die Bibel genauer gesagt das Alte Testament - genau gegen diese Selbstjustiz. Eigene Vergeltung ist verboten. Über das Strafmaß entscheidet nur noch ein unabhängiges Gericht (3. Mose 19,18; 5. Mose 17,12). Das kostet nicht unbedingt ein Auge oder einen Zahn. Das Alte Testament sieht schon so moderne Verfahren wie Schadensersatz vor (2. Mose 21,18-19). Auge um Auge, Zahn um Zahn steht damit bildhaft für Gerechtigkeit. Einem gerichtlichen Ausgleich bemessen an der Schadenshöhe. Nun fordert uns allerdings schon das Alte Testament heraus, möglichst barmherzig mit unseren Mitmenschen umzugehen (Sacharja 7,9). Das verstärkt Jesus noch wenn er sagt: Ihr habt
gehört, dass gesagt ist: Auge um Auge und Zahn um Zahn. Kurz gesagt: Verzichte auf Gerechtigkeit. Zeige Barmherzigkeit, zeige Liebe, auch wenn dir jemand schadet. Au Backe! Zwar ist hier nicht die Rede von Gefahr für Leib und Leben, aber trotzdem klingt das nach einer Herausforderung. Wir wissen zwar wie deeskalierend ein barmherziges Verhalten wirken kann. Trotzdem fällt das nicht immer leicht. Besonders, wenn es beim Gegenüber nicht zur Einsicht führt. Aber es ist Teil der Nachfolge Jesu. Ist einem bewusst geworden, was Jesus alles aufgegeben und erlitten hat, um einen selber zu retten, ist Jesu Geist in einem, dann wird man nicht mehr anders wollen, als es Jesus gleich zu tun. Man wird immer öfter immer mehr so reagieren, wie Jesus handeln würde. Eine der eindrücklichen Folgen des Glaubens an ihn. Jens R. Göbel, 16.02.2019 |