Gott sei
Dank
Vor
40 Jahren: 14 Tage lebendig begraben
Sonntag, 03.11.1963:
Ca. 60 Leute kommen in der Ev. Kirche in Lengede-Barbecke zum Gedenkgottesdienst
zusammen. 10 Tage nach dem Unglück im Erzbergwerk bei Lengede sind
die großen Bohrmaschinen wieder auf dem Heimweg, weil es keine Hoffnung
mehr gibt, noch Bergleute lebend zu bergen.
Dann
trifft die Nachricht ein, dass die letzte Suchbohrung in einem still gelegten
Schacht auf Überlebende gestoßen ist. Einige schluchzen leise,
manche weinen vor Glück. "Dann hat irgendjemand spontan das
Vater Unser angestimmt", erinnert sich Pastor Schnell.
Wie Millionen andere
bin ich als Junge am Mittag des 07.11.1963 bei der TV-Live-Übertragung
dabei, als nach zwei Wochen noch 11 Bergleute lebend aus der Grube geborgen
werden. 29 Bergleute kommen bei dem Unglück ums Leben.
*
* *
Die
dramatische Rettungsaktion geht als "Wunder von Lengede" in
die Geschichte ein. War es ein Wunder oder war es saubere Ingenieurleistung
?
Auf
jeden Fall war es eine unglaubliche Verkettung von Fehlern und Zufällen:
- Es gab keine
genaue Dokumentation über den stillgelegten Stollen,
- bei der Ortung
des Hohlraums kam es zu mehreren Fehlern,
- die Suchbohrung
führte zum Ziel, weil der Bohrmeißel ca. 2,20m in die richtige
Richtung abdriftete, und
- die Rettungsbohrung
traf genau den ungesicherten Hohlraum, ohne ihn zum Einstürzen
zu bringen.
Die
Bild-Zeitung titelt am
nächsten Tag: "Gott hat mitgeholfen".
Ob
der Dank wohl so groß war wie das Bitten?
Und ob wohl aus Gotteserfahrung auch Gottesbeziehung wurde?
Uwe Schütz
Quellen: Peiner Allgemeine Zeitung www.paz-online.de,
www.das-wunder-von-Lengede.de,
WDR
|