Sündenfall Eva oder Kulturkampf?
Vor 5 Jahren: Johannes B. Kerner "wirft" Eva Herman
aus seiner ZDF-Sendung
09.10.2007: Um 22.45
Uhr startet im ZDF die Talkshow "Johannes
B. Kerner" über "die Rollenverteilung von Mann
und Frau" und über "Äußerungen in der
Öffentlichkeit". Schon bei der Vorstellung seines Gastes
Eva Herman wird klar, dass es keine übliche Plauderstunde wird:
In einem Videoeinspieler
und in der Anmoderation wirft Kerner ihr vor, sie habe sich
"verharmlosend über die Familienpolitik im 3. Reich geäußert".
Eva Herman äußert
ihr Bedauern für die Menschen, die durch die Presse falsch
informiert wurden und stellt klar, dass sie in der Pressekonferenz
zu ihrem neuen Buch von
den Werten der Menschen sprach, die vom Nationalsozialismus missbraucht
wurden.
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Talkshow
"Johannes-B-Kerner" am 09.10.2007. Die Gäste:
Eva Herman, Senta Berger, Margarethe Schreinemakers und Mario
Barth (v.l.): Nach 53 Minuten verabschiedet Kerner die ehemalige
Tagesschau-Sprecherin Eva Herman vorzeitig aus seiner Sendung. |
Nach langen Wortgefechten,
was an Äußerungen "nicht geht", kommt es zum
Eklat: Als Schauspielerin
Senta Berger damit droht, das Studio zu verlassen, verkündet
Johannes B. Kerner, er habe sich entschlossen, sich nur mit den
drei anderen Gästen weiter zu unterhalten und verabschiedet
Eva Herman vorzeitig aus der Sendung.
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Nach dem Rauswurf beim
NDR fand die mediale Hetzjagd gegen die ehemalige Tagesschau-Sprecherin
damit im ZDF
ihren traurigen Höhepunkt. Als die kritischen Zuschauerreaktionen
in Online-Foren und Mahnwachen vor ZDF-Gebäuden kein Ende nahmen,
räumte der ZDF-Programmdirektor (Dr. Thomas Bellut, heute Intendant
des ZDF) ein, man "könne" die "Verabschiedung
von Frau Herman" als "Unhöflichkeit" bewerten.
Noch viel problematischer
finde ich, dass Kerner bei seinen Fragen nur linksfemistische Zeitungsartikel
zitierte. So manche Unterstellung hätte sich der Vater von
vier Kindern sparen können, wenn er in das "umstrittene"
Buch "Das Prinzip Arche Noah" hineingeschaut hätte.
Das Buch liefert Lösungsansätze,
die Familie zu stärken. Und deshalb war es auch völlig
unlogisch, der Autorin eine braune Gesinnung zu unterstellen, denn
diktatorische Regime haben immer das Ziel, die Familie zu schwächen,
um den Einzelnen für sich gefügig zu machen.
Uwe
Schütz
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