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Psycho-Shows - Brauchen wir strengere Gesetze ?
Im Rahmen der ersten Verleihung des Medienpreises der bayerischen Arbeiterwohlfahrt kritisierte der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring die "immer rücksichtslosere Kommerzialisierung von Menschn in den Medien und durch die Medien".
Zugleich warnte er aber vor übereilten gesetzlichen Maßnahmen. Sendungen wie "Big Brother" seien als "Resultate eines sich verändernden gesellschaftlichen Wertesystems" zu betrachten. Nach seiner Überzeugung werde jeder Versuch, "diesen Prozess allein mit ordnungspolitischen Mitteln zu steuern", in eine Sackgasse führen. Das Beispiel der Nachmittagstalkshows habe gezeigt, daß eine breite gesellschaftspolitische Debatte einiges Erreichen kann.
Quelle: Pressemitteilung der BLM vom 04.02.2000
Landrätin des Landkreises Fürth Frau Pauli hat eine Unterschriftenaktion gegen die RTL-Sendung "Big Brother" gestartet, um die Ausstrahlung zu verhindern.
Es sieht für mich so aus, als gäbe es für die Fernseh-Macher nur einen Gott, dem sie Rechenschaft schuldig sind, und der heißt Einschaltquote. Also ist es an uns zu entscheiden, ob wir dem dienen wollen !
Meines Erachtens helfen Verbote hier nicht weiter. Ein Boykott wäre vielleicht effektiver. Wenn die Show ein finanzieller Flopp wird, weil sie keine Einschaltquoten bringt, dann beeindruckt das die Medienmacher mehr.
Außerdem lohnt sich das Anschauen wohl nicht - zumindest nicht für alle diejenigen, die sich einen letzten Rest von Schamgefühl und Anstand bewahren wollen.
Uwe Schütz
Quelle: Pressemitteilung der BLM vom 04.02.2000