Die
Titanic war seiner Zeit das größte Passagierschiff der
Welt
Die
RMS Titanicwar ein Passagierschiff der britischen Reederei White
Star Line. Sie wurde in Belfast auf der Werft von Harland &
Wolff gebaut und war bei der Indienststellung am 2. April 1912 das
größte Schiff der Welt.
Die äußeren
Abmessungen der Titanic entsprachen denen der Olympic, wegen einiger
Detailmodifikationen beinhaltete die Titanic aber etwas mehr umbauten
Raum und war so das größte Schiff der Welt. Die Titanic
war 269,04 Meter lang, 28,19 Meter breit, 53,33 Meter hoch (Unterkante
Kiel bis Oberkante Schornstein), hatte 10,54 Meter Tiefgang, 46.329
Bruttoregistertonnen Rauminhalt, 39.380 Tonnen Leermasse und 13.767
Tonnen Tragfähigkeit.
Die Jungfernfahrt sollte
das Prestige der Schifffahrtslinie White Star Line erhöhen
und auch für die noch im Bau befindliche Gigantic werben. Der
an Bord in allen Klassen gebotene Komfort und der insbesondere in
der Ersten Klasse ausgezeichnete Service sollten dazu beitragen
und gegenüber anderen Reedereien, die den Nordatlantik befuhren,
den bereits gewonnenen Vorsprung sichern helfen.
Die Titanic gehört
aufgrund der einzigartigen Umstände, die mit ihr und ihrem
Untergang verbunden werden, zu den bekanntesten Schiffen der Geschichte
und hat einen festen Platz in der Kultur vor allem der westlichen
Welt. Weltweit beschäftigen sich Literatur, bildende Kunst
sowie Film und Fernsehen regelmäßig mit den Ereignissen
und Umständen ihrer letzten Fahrt und des Untergangs. Ihr Name
gilt als Synonym für schwerwiegende Unglücke und die Unkontrollierbarkeit
der Natur durch technische Errungenschaften.
Die erste und letzte Fahrt der Titanic begann in Southampton
Die Titanic begann ihre
Jungfernfahrt von Southampton nach New York am Mittwoch, 10. April
1912 unter ihrem Kapitän Edward John Smith. Das Schiff legte
kurz nach 12 Uhr von seinem Liegeplatz im Hafen von Southampton
ab. Aufgrund eines vorangegangenen Kohlestreiks befanden sich mehr
Schiffe im Hafen als üblich. Als die Titanic an den Dampfern
New York und RMS Oceanic vorbeifuhr, rissen die Halteleinen der
New York aufgrund des von der Titanic ausgehenden Sogs. Daraufhin
trieb die New York langsam auf die Titanic zu. Ein Zusammenstoß
wurde knapp verhindert, der Vorfall verzögerte die Abfahrt
der Titanic um eine Stunde. Am frühen Abend ankerte die Titanic
vor Cherbourg in Frankreich, wo noch weitere Fracht und 274 Passagiere
per Tender an Bord gebracht wurden. 22 Passagiere, die nur den Kanal
überqueren wollten, gingen von Bord.
Die Kollision der Titanic mit dem Eisberg
Am Sonntag, 14.04.1912,
gegen gegen 23:40 Uhr entdeckt der Ausguck Frederick Fleet direkt
voraus einen Eisberg. Er läutet dreimal die Alarmglocke und
gibt die Warnung direkt telefonisch an die Brücke weiterleitete,
wo sie vom 6. Offizier James P. Moody entgegengenommen wird. Schon
während des Telefonats bemerkt Fleets Kollege Reginald Lee,
dass sich die Titanic zu drehen beginnt, so dass der wachhabende
Offizier Murdoch den Eisberg bereits entdeckt haben muss und umgehend
ein Backbord-Umrundungsmanöver einleitete. Der Abstand zum
Eisberg war aber schon zu gering: Die Titanic kollidiert bei voller
Reisegeschwindigkeit mit ihrer vorderen Steuerbordseite mit dem
circa 300.000 Tonnen schweren Eisgebilde.
Die
Evakuierung der Titanic
Obwohl für die
Evakuierung mehr als zwei Stunden Zeit zur Verfügung standen,
starben zwischen 1490 und 1517 der über 2200 an Bord befindlichen
Personen hauptsächlich wegen der unzureichenden Zahl
an Rettungsbooten und der Unerfahrenheit der Besatzung im Umgang
mit diesen. Wegen der hohen Opferzahl zählt der Untergang der
Titanic zu den großen Katastrophen der Seefahrt.
Bei der durch den Kapitän
um 0:05 Uhr angeordneten Evakuierung wurde gegen 00:45 Uhr das erste
Rettungsboot ins Wasser hinabgelassen. Offiziere und Stewards erhielten
zuvor durch Chefoffizier Henry T. Wilde den Auftrag, den Passagieren
die Evakuierung lediglich als ein Bootsmanöver
zu erklären, jedoch nachdem der ausgerufene Rat zum
Anlegen von Rettungswesten von vielen Reisenden der ersten Klasse
als übertrieben angesehen wurde auf alle Fälle
das Anlegen von Rettungswesten durchzusetzen. Offiziell galt beim
Fieren der Rettungsboote der so genannte Birkenhead-Grundsatz Frauen
und Kinder zuerst, jedoch kam es meist darauf an, auf welcher
Seite des Schiffes man sich befand und in welcher Klasse man reiste.
Von verschiedenen Offizieren, die Boote besetzten, wurden unterschiedliche
Praktiken angewendet. Der zweite Offizier Charles Lightoller auf
der Backbordseite legte den Befehl eher nach dem Motto Männer
auf keinen Fall aus, selbst wenn dadurch ein nicht einmal
halb volles Boot gefiert wurde, weil keine weitere Frau bereit war,
die noch stabil erscheinende Titanic zu verlassen. Eine Mutter hatte
laut Augenzeugenberichten sogar Mühe, ihren 13-jährigen
Sohn zu sich in ein Rettungsboot zu nehmen, da der Offizier diesen
bereits als Mann ansah. Auf der Steuerbordseite hingegen, wo der
erste Offizier Murdoch Aufsicht führte, hatten Männer,
darunter auch viele Besatzungsmitglieder, weniger Probleme, in ein
Boot zu gelangen. Es wurden auf der Steuerbord-Seite mehr Menschen
gerettet als auf der Backbord-Seite.
1/3 der Rettungsbootplätze wurden nicht genutzt
Von den vorhandenen 1178
Rettungsbootplätzen wurden nur 705 genutzt. Statt der teilweise
möglichen Kapazität von 65 Passagieren wurden viele Boote
nur zur Hälfte besetzt; eines der für 40 Passagiere ausgelegten
Rettungsboote wurde sogar bereits gefiert, als sich darin nur 12
Personen befanden. Man befürchtete zunächst, dass die
Boote zu zerbrechlich für solch hohe Passagierzahlen sein könnten.
Außerdem machte die Titanic noch längere Zeit einen stabilen
Eindruck, da sie kaum Schlagseite hatte. Viele der an Bord befindlichen
Personen glaubten, die Titanic sei ein sichererer Ort als die kleinen
Rettungsboote. Einen weiteren Beitrag zum mangelnden Gefahrenbewusstsein
könnte das Orchester der Titanic unter Leitung des Kapellmeisters
Wallace Hartley geleistet haben. Die acht Musiker, von denen keiner
den Untergang überlebte, hatten auf Anordnung der Schiffsführung
auf dem Bootsdeck Ragtime-Musik und andere heitere Stücke gespielt,
um Panik zu vermeiden. Erst als offensichtlich wurde, dass das Schiff
bald sinken würde und nur noch wenige Rettungsboote übrig
blieben, brach Panik unter der Mannschaft und den Passagieren aus.
Von den zum Schluss gefierten Booten wurden einige mit über
70 Menschen überbesetzt.
Die Zahl der Rettungsboote entsprach den Vorschriften
Nach dem Untergang war
für die Untersuchungskommissionen die Ausrüstung mit Rettungsbooten
von wesentlicher Bedeutung. Rechnerisch wären mindestens 63
Boote für die Rettung aller 3.300 Menschen an Bord benötigt
worden, falls die Titanic mit voller Kapazität von 2.400 Passagieren
und 900 Besatzungsmitgliedern gefahren wäre. Bei der Jungfernfahrt
stand nur für 1.178 Personen, ungefähr die Hälfte
der gut 2.200 Menschen an Bord, Platz in einem Rettungsboot zur
Verfügung. Diese geringe Anzahl von Rettungsbooten war gesetzeskonform:
Das entsprechende Gesetz aus dem Jahre 1896 legte nicht die mögliche
Passagieranzahl, sondern die Tonnage des Schiffes zugrunde und regelte
die Rettungsbootanzahl für Schiffe bis zur Kategorie Über
10.000 Bruttoregistertonnen, der zur damaligen Zeit höchsten
vorstellbaren Größe für Passagierschiffe. Für
diese größte Schiffskategorie waren demnach 962 Bootsplätze
vorgeschrieben; allerdings durfte diese Anzahl abhängig von
den wasserdichten Schotten eines Schiffes reduziert werden. Die
Titanic hätte daher laut Gesetz nur Rettungsboote für
756 Personen mitführen müssen.
Die
Titanic sinkt und nur jeder 3. Mensch überlebt
Um 2 Uhr 20 sinkt die
"Titanic". 1513 Menschen kommen ums Leben. Vier amerikanische
Multimillionäre gehören zu den prominentesten Toten. Erst
gegen vier Uhr ist die "MSS Carpathia" an der Unglücksstelle
und rettet nur noch 711 Menschen. Die SS Californian, die dem Unglücksort
am nächsten war, konnte nicht zu Hilfe kommen, weil ihr Bordfunker
dienstfrei hatte und schlafen gegangen war. Viele Erkenntnisse aus
den Fehlern beim Untergang der Titanic führten zu einer langen
Liste neuer Vorschriften.
Unglücksursache: "Zu hohe Geschwindigkeit"
Die britische Untersuchungskommission
kam zu dem Schluss: Zu hohe Geschwindigkeit in von Eisbergen
durchsetzten Gewässern. Allerdings wurde Kapitän
Smith bei der Untersuchung vom Vorwurf der Fahrlässigkeit freigesprochen,
denn Kurs und Geschwindigkeit zu halten war bei klarer Sicht damals
gängige Praxis auf den Schnelldampfern. Selbst Kapitäne
der Hauptkonkurrenten erklärten, dass sie unter den gleichen
Umständen genauso gehandelt hätten.
Die Entscheidung von
Kapitän Smith beruhte auf einer groben Fehleinschätzung
bezüglich der Sichtbarkeit von Eisbergen unter den Bedingungen
in der Unglücksnacht. Die Nacht war zwar klar, doch aufgrund
von Neumond besonders dunkel. Hinzu kam absolute Windstille und
daher eine spiegelglatte See, so dass keine Wellen vorhanden waren,
die sich an Eisbergen brechen konnten, was eine Sichtung erleichtert
hätte. Das Eisfeld selbst war viel größer und weiter
nach Süden ausgedehnt als alle vorherigen, die seit Beginn
der Dampfschifffahrt beobachtet worden waren. Die enormen Ausmaße
des Eisfeldes waren nicht genau bekannt, denn erst nach der Titanic-Katastrophe
wurde eine internationale Eispatrouille eingerichtet, die Position
und Driftgeschwindigkeit von Eisbergen ermittelt und an die Schiffsführungen
weiterleitet..
Wo liegt das Wrack
der Titanic?
Die Titanic sank über
zehn Seemeilen ostsüdöstlich ihrer im Notruf angegebenen
Position im Nordatlantik (ungefähre Position 41° 44' N,
49° 57' W). Das Wrack wurde am 01.09.1985 in 3.800 m Tiefe entdeckt.
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Kurs
der Titanic und ungefähre Lage des Wracks (X) Die Titanic
sank über zehn Seemeilen ostsüdöstlich ihrer
im Notruf angegebenen Position. Das Wrack wurde am 01.09.1985
in 3.800 m Tiefe entdeckt.
Foto: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Titanic_Lage.jpg,
public domain
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Legenden um den Untergang der Titanic
Blaues-Band-Legende
Eine der verbreitetsten
Legenden in Bezug auf die Titanic besagt, die White Star Line habe
versucht, bei der Jungfernfahrt das Blaue Band als Ehrung für
die schnellste Transatlantiküberquerung zu gewinnen. Insbesondere
im deutschen Sprachraum ist diese falsche Behauptung noch immer
besonders populär. Grund dafür ist der Erfolg des 1939
erstmals erschienen Romans Titanic von Josef Pelz von
Felinau, in dem der Autor diese angebliche Wettfahrt aus rein dramaturgischen
Gesichtspunkten der auch ansonsten wenig realistischen Geschichte
beifügte. Das Werk war sowohl Grundlage für den
Beim Entwurf der Titanic
war ganz bewusst der Reisekomfort einer hohen Geschwindigkeit vorgezogen
worden. Man vermied starke Vibrationen, die sich vor allem in den
Kabinen bemerkbar gemacht hätten, in dem man sich für
eine moderate Reisegeschwindigkeit von 21 Knoten entschied. Damit
lag die Titanic schon bei ihrem Entwurf deutlich unter den 25 Knoten
der damaligen Inhaberin des Blauen Bandes, der RMS Mauretania der
Cunard Line.
Das 90-Meter-Leck
Zur Erklärung der
Tatsache, dass die unsinkbare Titanic doch gesunken war, musste
natürlich von einem angemessenen Schaden ausgegangen
werden. Entsprechend ließ ein Zeichner seiner Phantasie freien
Lauf und zeigte in einem Bild, wie der Eisberg mit einem einer Messerklinge
ähnlichen Vorsprung ein mehrere Meter breites und lückenloses
90 Meter langes Leck in die Außenhaut schlitzt. Solche und
ähnliche Darstellungen prägten lange Zeit die Vorstellungen
von der Kollision mit dem Eisberg. Dagegen hatte Edward Wilding
bereits 1912 als gesamte Leckfläche nur ungefähr 1,2 m²
berechnet.
Da der Bug sich beim
Aufprall auf den Meeresgrund tief in den Boden gegraben hat, ist
der größte Teil der Eisbergschäden nicht direkt
einsehbar. Erst bei einer Expedition im Jahre 1996 wurden mit einem
speziellen Sonargerät sechs Lecks gefunden.
Quelle: wikipedia.de
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