Hintergrund-Infos Henri Dunant |
Tabellarischer Lebenslauf über Henri Dunant |
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1828
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Jean Henri Dunant wird am 8. Mai 1828 in Genf als erster Sohn des Kaufmanns Jean-Jacques Dunant und dessen Frau Antoinette Dunant-Colladon in eine fromme calvinistische Familie geboren. Die Familie verfügt in Genf über großen Einfluss und engagiert sich politisch und sozial. | ||
1847
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Im Alter von 19 Jahren ruft Dunant mit Freunden die "Donnerstags-Vereinigung" ins Leben, einen losen Bund junger Menschen, die sich in den Räumlichkeiten der Société Evangélique zu Bibelstudien treffen und gemeinsam hungernde und kranke Menschen unterstützten. Seine freien Abende und Sonntage verbringt er größtenteils mit Gefangenenbesuchen und der Hilfe für arme Menschen. |
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1847
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Im selben Jahr gehört Dunant zu den fünfzehn Gründern der Schweizerischen Evangelischen Allianz. 1852 wird er im Alter von 24 Jahren ihr Sekretär und leitete sie in dieser Funktion bis 1859. | ||
1849
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Aufgrund schlechter Noten verlässt Henry Dunant das Collège Calvin vorzeitig und beginnt eine dreijährige Banklehre | ||
1852
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Animiert durch einen Aufenthalt des Erweckungspredigers Adolphe Monod in der Donnerstags-Vereinigung gründet er am 30. November 1852 eine Genfer Gruppe des Christlichen Vereins junger Männer (CVJM), in der er als Schriftführer fungiert. | ||
1855
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Drei Jahre später ist er maßgeblich an der Gründung der Young Men's Christian Association (YMCA, CVJM) in Paris beteiligt (rechts im Bild) | ||
1862
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Dunants Buch "Eine Erinnerung an Solferino" erscheint in einer Auflage von 1.600 Stück. Die Kosten dafür trägt er selbst. | ||
1863
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Mit
Hilfe von vier einflussreichen Genfer Bürgern gründet er 1863
ein internationales Komitee für Verwundetenpflege. Die "Gemeinnützige
Gesellschaft" setzt ein ständiges Komitee ein, welches einen Sanitäter-
und Krankenhelferverband für kriegführende Armeen bilden soll.
Daraus erwächst der Verband des "Roten Kreuzes". Dunant reist durch Europa und wirbt in der Öffentlichkeit und bei zahlreichen Regenten für seine Ideen. |
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1864
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Ein Jahr später findet im August auf Einladung des Schweizer Bundesrates eine diplomatische Konferenz statt, in deren Rahmen am 22. August 1864 von zwölf Staaten die erste Genfer Konvention unterzeichnet wird. Man einigt man sich auch auf ein einheitliches Symbol zum Schutz der Verwundeten und des Hilfspersonals: Das weithin erkennbare Rote Kreuz auf weißem Grund, die Umkehrung der Schweizer Flagge. | ||
1865
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Aufgrund kriegerische Auseinandersetzungen, Cholera-Epidemie, eine Heuschreckenplage, Erdbeben, eine Dürre und schließlich ein außergewöhnlich harter Winter in Algerien und nicht zuletzt wegen seines humanitären Engagements verschlechterte sich Dunants geschäftliche Situation dramatisch. | ||
1867
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Nach der Auflösung der an seinen Unternehmungen beteiligten Finanzierungsgesellschaft Crédit Genevois im April 1867 ist Henri Dunant gezwungen, Konkurs anzumelden. Nach dem wirtschaftlichen Absturz wird er aus dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes herausgedrängt. Am 25. August tritt Dunant als Sekretär des Komitees zurück, am 8. September wird er vollständig aus dem Komitee ausgeschlossen.Dunant siedelt nach Paris über, wo er in ärmlichen Verhältnissen lebt. Ein Angebot des französischen Kaisers Napoléon III, die Hälfte der Schulden Dunants zu übernehmen, wenn dessen Freunde für die andere Hälfte aufkämen, scheiterte auf Betreiben des Präsidenten des Internationales Komitee vom Roten Kreuz Gustave Moynier. | ||
1868
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Am 2. Februar stirbt Dunants Mutter. Im weiteren Verlauf des Jahres wird er auch aus dem CVJM ausgeschlossen. Am 17. August 1868 wird er vom Genfer Handelsgericht wegen betrügerischem Konkurs verurteilt. | ||
1887
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Ab 1887 erhält er, zu der Zeit in London lebend, von seinen Angehörigen eine kleine monatliche finanzielle Unterstützung. Da ihm die Unterstützung einen zwar bescheidenen, aber dennoch sicheren Lebensstil ohne Armut ermöglicht, lässt er sich im Juli des gleichen Jahres endgültig in Heiden im Gasthof "Paradies" der Familie Stähelin nieder | ||
1895
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Im September 1895 verfasst Georg Baumberger, Chefredakteur der Zeitung Die Ostschweiz aus St. Gallen, einen Artikel über den Rotkreuz-Gründer | ||
1901
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Zusammen mit dem Pazifisten Frédéric Passy wird Dunant der erste Friedensnobelpreis verliehen. Dem norwegische Militärarzt Hans Daae gelingt es, Dunants Teil des Preisgeldes in Höhe von 104.000 Schweizer Franken bei einer norwegischen Bank zu verwahren und so vor dem Zugriff durch dessen Gläubiger zu schützen. Dunant selbst tastet das Geld aber zeit seines Lebens nicht an. Neben einigen anderen Ehrungen, die ihm in den folgenden Jahren noch zuteil werden, erhält Dunant 1903 die Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg. Dunant lebt bis zu seinem Tod weiter im Spital in Heiden. Die letzten Jahre seines Lebens verbringt er zunehmend in Depressionen sowie der Angst vor Verfolgung durch seine Gläubiger und seinen Widersacher Gustave Moynier, dem ersten Präsidenten des Internationales Komitee vom Roten Kreuz. Henri Dunant bleibt dem christlichen Glauben verbunden, verachtet jedoch religiösen Institutionen. |
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1910
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Am Abend des 30. Oktober 1910 stirbt Henri Dunant gegen 22.00 Uhr. Seinen Teil des Nobelpreisgeldes stiftet er einige Verwandte und Freunde und für ein Freibett im Sptial in Heiden für die Kranken unter den armen Bürgern des Ortes. Darüber hinaus verfügt er: "Ich wünsche zu Grabe getragen zu werden wie ein Hund, ohne eine einzige von euern Zeremonien, die ich nicht anerkenne. Ich rechne auf eure Güte zuversichtlich, über meinen letzten irdischen Wunsch zu wachen. Ich zähle auf eure Freundschaft, dass es so geschehe. Ich bin ein Jünger Christi wie im ersten Jahrhundert, und sonst nichts." |
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Grabstätte
von Henry Dunant,
Friedhof Zürich-Sihlfeld, Schweiz
* 08.05.1828 in Genf; 30.10.1910 in Heiden Foto von Produnis bei wikipedia.de unter Creative Commons-Lizenz |
Autor dieser Webseite: Uwe Schütz, Quelle: wikipedia.de
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von Henri Dunant