Album
des Monats November 2016
American Prodigal von Crowder ist AREF-Album des Monats
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Crowder
auf dem Himmelfahrtfestival 2016 in Ludwigshafen ©
aref.de
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Folktronica
nennt Crowder seinen Musikstil und beschreibt damit seine Mischung
von warmen, geerdetem Akkustik-Folk und metallischem Sound pulsierender
Synthesizer Beats und Loops. Eine kontrastreiche Mischung, die Crowders
Musik die Möglichkeit verschafft, gleichzeitig im Genre und
doch innovativ sein zu können. In diesem Stil ist auch American
Prodigal verfasst, sein nunmehr zweites Soloalbum.
Inhaltlich ist
das Album weniger geheimnisvoll als das mehrfach Grammy nominierte
Debütalbum Neon Steeple. Die Worte und Aussagen sind
bewusst bekannter und verbindender gewählt, geeignet zum Nachsingen
in Kirchengemeinden. Ein Song, der es bereits ins Repertoire vieler
Kirchen geschafft hat ist My Victory. Sicherlich einer
der Leitsterne des Albums. My Victory hebt die Notwendigkeit
der Eigenkapitulation hervor, um den Sieg von Jesus Christus am
Kreuz komplett anzunehmen. Eine biblische Botschaft, der Crowder
mehr Nachdruck verleihen möchte.
Die erste Single
des Albums wurde Run Devil Run. Ein atemberaubender
akustischer Ringkampf in einer Mischung aus Black Spiritual und
Rock. Am anderen Ende des klanglichen Spektrums steht Back
To The Garden. Auch wenn der Song ruhiger ist, sollte er nicht
überhört werden. Im Stil von Filmmusik entfaltet er regelrecht
Kopfkino. Die Harmoniefähigkeit unterschiedlichster Instrumente
mit verzerrtem Gesang, hyperschnellen Banjos und schneidigen Drums
beweist Keep Me. Viele christliche Songs sind durch
das biblische Bild des Guten Hirten inspiriert, aber wahrscheinlich
nur wenige machen ihn so lebendig wie Shepherd.
Gesanglich unterstützt
wird Crowder durch die zwei schon gut bekannten Rapper KB und Tedashii.
Zudem mischt der Dance Musik Pionier BT auf einem Bonus Track der
Deluxe Edition mit.
American
Prodigal ist kraftvoller Inhalt mit progressiver Musik. Genau
das Richtige für alle, die mehr als die üblich klingende
Worship-Musik suchen. Allen Genres und Regeln trotzend zeigt Crowder
wie grenzenlos christliche Musik sein kann.
Jens
R. Göbel, 22.10.2016
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