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VersammlungsfreiheitVor 30 Jahren: Die verbotene Großdemonstration am Baugelände des KKW Brokdorf
28.02.1981: Trotz Demonstrationsverbot versammeln sich über 50.000 Menschen am Baugelände des Kernkraftwerkes Brokdorf an der Unterelbe (im Kreis Steinburg, Schleswig-Holstein). Es kommt zu Ausschreitungen. Die Polizei setzt Wasserwerfer und Tränengas ein. Mehrere hundert Menschen werden verletzt. Die Polizei stellt massenweise Messer, Stahlkugeln, Schleudern und Eisenstangen sicher und nimmt 240 Demonstranten fest. * * * Obwohl das Kernkraftwerk Brokdorf 1986 ans Netz ging, war die Demo für die Bürgerinitiativen ein großer Erfolg: Brokdorf ist das letzte Kernkraftwerk, das in Deutschland in Auftrag gegeben wurde. Auch für das Versammlungsrecht war die verbotene Brokdorf-Demo ein Erfolg. Das Grundrecht aller Deutschen, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln, wird für Veranstaltungen unter freiem Himmel durch das Versammlungsgesetz eingeschränkt. Nach einer Beschwerde verpflichtete das Bundesverfassungsgericht (1985) im so genannten Brokdorf-Beschluss Behörden zu einem Mindestmaß an versammlungsfreundlichem Verhalten. Trotzdem: Wer eine Demonstration unter freiem Himmel organisiert, ist gut beraten, die Demo anzumelden und mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Und die Versammlungsfreiheit muss - ob es mir passt oder nicht - auch für die politischen Gegner gelten. Uwe Schütz |
Was damals sonst noch geschah: | mehr bei uns über Großdemos: | |||
1979
: Geiselnahme
in der US-Botschaft im Iran 1979 : Sowjetischer Einmarsch in Afghanistan 1980 : Gründung der GRÜNEN als Bundespartei 1980 : Ex-Beatle John Lennon erschossen 1981 : Großdemonstration gegen KKW Brokdorf 1981 : Ermordung des Ägyptischen Präsidenten Sadat 1982 : Erste Verträge für private Fernsehprogramme |
1963
: Größte
Demo gegen Rassismus in den USA
1968 : Demo gegen Springerverlag nach Dutschke-Attentat 1983 : Mutlagen-Demo gegen Stationierung von Atom-Raketen 1989 : Demo gegen Korruption und für Demokratie in China 1989 : VEBA-Konzern verzichtet auf WAA in Wackersdorf |
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