Pressefreiheit
Vor 5 Jahren: Erste Veröffentlichung über die Enthüllungsplattform
"WikiLeaks"
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WikiLeaks.org:
Es ist Zeit, die Archive zu öffnen
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31.08.2007: Die britische
Tageszeitung "The Guardian" berichtet über Korruption
und persönliche Bereicherung in Milliardenhöhe aus der
Staatskasse Kenias. Die Zeitung beruft sich dabei auf geheime Informationen,
die der Online-Plattform "WikiLeaks" zugespielt wurden.
Es folgen Enthüllungen über zwielichtige Bankgeschäfte.
Weltweite Aufmerksamkeit
bekommt die Enthüllungsplattform, als Wikileaks im April 2010
das Video eines US-Kampfhubschrauber-Angriffs auf Zivilisten in
Bagdad ins Netz stellt. Anfang Dezember 2010 wird Julian Assange,
der Kopf von WikiLeaks, wegen Vergewaltigung international gesucht
und stellt sich in London den Behörden. Als Amazon Webservices
fast zeitgleich die WikiLeaks-Seiten vom Netz nimmt, bricht ein
wahrer Internetkrieg aus.
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Wikileaks wollte nach
eigenen Angaben denen zur Seite stehen, "die unethisches Verhalten
in ihren eigenen Regierungen und Unternehmen enthüllen wollen".
Um ihre Informanten zu schützen, hatten die Aktivisten ein
System entwickelt, dass ein Zurückverfolgen der Internet-Datenströme
verhinderte. Doch anstatt das eigene Handeln zu hinterfragen, verstand
die US-Politik die Enthüllungen als Krieg gegen die USA
und handelte auch so.
Offenbar fand man kein
Gesetz, gegen das WikiLeaks verstoßen hat, denn die Veröffentlichungen
fallen - auch in den USA - unter Pressefreiheit.
Und die besagt, was die Presse hat, das darf sie mit wenigen Ausnahmen
auch drucken. Der Hass, der Julian Assange am Ende durch die ach
so "politisch korrekte"
Presse entgegen schlug, ist einer Demokratie unwürdig. Und
deshalb ist es gut, wenn wir nicht nur die Enthüllungsgeschichten
der Journalisten zu lesen bekommen, sondern im Netz auch die Quelle
finden.
Uwe Schütz
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