zur AREF-Startseite
Das Kalenderblatt

Eine Kalenderwoche zurück

KW 48 / 2022

Eine Kalenderwoche weiter

 

Zweistaatenlösung

Vor 75 Jahren: UN-Teilungsplan für das restliche UN-Mandatsgebiet Palästina

Der UN-Teilungsplan gemäß Resolution 181 von 1947 für das britische Mandatsgebiet Palästina westlich des Jordans - Jüdischer Staat in blau, arabischer Staat in braun
Der UN-Teilungsplan gemäß Resolution 181 von 1947 für das britische Mandatsgebiet Palästina westlich des Jordans - Jüdischer Staat in blau, arabischer Staat in braun. Obwohl die historischen Orte wie Sichem; Hebron und Bethlehem im arabischen Teil liegen, akzeptierten die Juden in Palästina den Plan, die Araber in Palästina und die arabischen Staaten jedoch lehnten ihn ab. Quelle: wikipedia.de, gemeinfrei

29.11.1947: Die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN-Vollversammlung) verabschiedet die Resolution 181, um die Konflikte zwischen arabischen und jüdischen Bevölkerungsteilen im britischen Mandatsgebiet Palästina zu lösen. Der Plan sieht vor, das Land zwischen Jordan und Mittelmeer in einen arabischen und einen jüdischen Staat aufzuteilen und Jerusalem unter internationale Verwaltung zu stellen.

* * *

Die "Zweistaatenlösung", die heute allgemein als Lösung des Konflikts angesehen wird, ist also nichts Neues. Und die damals junge UNO folgte einem Konferenzbeschluss von 1920, dem weltweit verstreuten und verfolgten jüdischen Volk dort wieder eine "nationale Heimstätte" zu schaffen.

Dass die Teilung des kleinen Landes vor allem auf Seiten der Arabischen Liga auf heftigen Widerstand stieß, kann man verstehen. Doch nachdem die britische Regierung das größere Ostjordanland (77% von Palästina) bereits 1922 einem arabischen Emir überlassen hatte, gab es 1947 nicht mehr viel zu verteilen. Und alle Versuche der arabischen Nachbarn, den Israelis das Land nach der Staatsgründung (1948) militärisch wieder abzujagen, führten noch zu Geländeverlusten.

Die einvernehmliche Gründung eines palästinensischen Staates scheitert meines Erachtens nicht an israelischer "Siedlungspolitik" oder an der "Flüchtlingsfrage", sondern daran, dass die islamische Welt Israel nicht als jüdischen Staat akzeptieren will. Und das ist auch verständlich, denn im Judentum wurde wie im Islam nie zwischen Nation und Religion unterschieden: Da bestimmt das Gottesbild das Menschenbild und das Menschenbild den Staat.

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller
Der Kalenderblatt-Autor auf Twitter Der Kalenderblatt-Autor auf Twitter

 

mehr bei uns über:

Geschichte des Nahostkonflikts
Das britische Mandatsgebiet "Palästina"
Gründung des Staates Israel
Gründung der Arabischen Liga
ründung des Zionismus durch Theodor Herzl
1897 : Gründung des politischen Zionismus durch Theodor Herzl
mehr bei uns aus der Zeit: mehr bei uns zum Konflikt:  
1947 : Entdeckung der Schriftrollen bei Qumran
1947 : Exodus startet mit 4.500 Flüchtlingen ins britische Mandatsgebiet Palästina
1947 : Gründung der CIA
1947 : Tod des Schriftstellers Wolfgang Borchert
1947 : UN-Teilungsplan
1948 : Gründung des Staates Israel
1948 : Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
1897 : Gründung des politischen Zionismus
1920 : Aufteilung des Osmanischen Reichs
1929 : Massaker in Hebron
1939 : Irrfahrt der St. Louis mit über 900 jüdischen Flüchtlingen aus Deutschland
1945 : Gründung der arabischen Liga
1947 : Exodus startet mit 4.500 Flüchtlingen ins britische Mandatsgebiet Palästina
1947 : UN-Teilungsplan
1948 : Gründung des Staates Israel
1948 - 1949 : 1. arabisch-israelischer Krieg
1967 : Sechs-Tage-Krieg
1972 : Attentat auf israelische Olympia-Mannschaft
1973 : Jom-Kippur-Krieg
1987 : Gründung der Hamas
1994 : Autonomie-Abkommen zwischen Israel und PLO
Die Radioversion anhören
Die Radioversion anhören
1:43 s, mp3, 64 kbit/s, 846 KB