zur AREF-Startseite

Hintergrund-Infos

Mein Körper gehört mir


Das Theaterstück "Mein Körper gehört mir" wird in Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Sexualkundeunterrichts in der Grundschule eingesetzt und soll der Vorbeugung des Kindesmissbrauchs dienen.

Obwohl immer wieder einzelne Eltern gegen die Aufführung des Stücks protestieren, gehört das Theaterprojekt gehört seit Jahren zum Standartprogramm in der Grundschule. Vereinzelt schicken Eltern ihr Kind (zwischen 8 und 10 Jahren) nicht in die Veranstaltung und nehmen dafür sogar Gefängnisaufenthalte in Kauf.

Welche Inhalte werden in dem Stück vermittelt?

1. Teil: Das Kind soll nach seinem Gefühl entscheiden, ja oder nein zu sagen, wenn es berührt wird

Wenn du ein Ja-Gefühl hast, kannst du Ja sagen und wenn du ein Nein-Gefühl hast, kannst du Nein sagen. Du kannst anderen Leuten sagen, wie du dich fühlst, wenn du berührt wirst. Mit einem lauten, deutlichen Nein kannst du auf dich aufmerksam machen, wenn du Hilfe brauchst. Also denk daran, nur du weißt, wie dein Körper fühlt. Es ist nicht leicht Nein zu sagen, aber wenn du ein Nein Gefühl hast, geh zu jemanden und erzähle es ihm.

2. Teil: Das Kind soll lernen, mit Exhibitionismus und Chat umzugehen

Der Mann hatte seine Hose auf und zeigte seinen Penis. Ein Exhibitionist ist ein Mann, der anderen seinen Penis zeigt, um sie zu erschrecken. Was der Mann gemacht hat, ist sexueller Missbrauch.

Es ist immer gut, sich Die Drei Fragen zu stellen, um herauszufinden, ob du mitgehen kannst oder nicht:

  1. Habe ich ein Ja- oder Nein-Gefühl?

  2. Weiß jemand wo ich bin?

  3. Bekomme ich Hilfe, wenn ich sie brauche? Und wenn du nun auf eine dieser drei Fragen mit Nein antwortest, dann hast du auch das Recht Nein zu sagen und gehe zu einem Menschen deines Vertrauens und erzähle es ihm.

3. Teil: Das Kind soll lernen, sich Rat und Hilfe zu holen

Ein schlechtes Geheimnis macht keinen Spaß und verursacht Kummer und Bauchweh und macht traurig. Darüber darf man sprechen, das ist auch kein Petzen, denn ein schlechtes Geheimnis will raus.

Nicht jeder Erwachsene kann den Kindern die Hilfe geben, die sie tatsächlich benötigen.

Quelle: www.meinkoerpergehoertmir.de

Was wird an dem Stück kritisiert?

Von Eltern kritisiert wird vor allem die Botschaft des Theaterstückes, das Kind solle nur nach dem Gefühl zu entscheiden, ob es eine sexuelle Handlung zulasse oder nicht. Damit stelle das Stück das Gefühl des Kindes unter Umständen über die Richtlinien der Eltern. Wenn das Kind einen Lustgewinn spüre, seien pädophile Handlungen nicht eindeutig ausgeschlossen.

Schon Sigmund Freud habe vor den zerstörerischen Folgen sexueller Stimulierungen von Kindern gewarnt: »Kinder, die sexuell stimuliert werden, sind nicht mehr erziehungsfähig, die Zerstörung der Scham bewirkt eine Enthemmung auf allen anderen Gebieten, eine Brutalität und Missachtung der Persönlichkeit des Menschen.«

Die gesellschaftlichen Folgen einer frühsexualisierten Jugend seien bereits überall fühl- und sichtbar geworden.

Der sieben mal gesungene Titelsong des Theaterprojekts komme einer Gehirnwäsche gleich. Darin heißt es:

»Wenn ich berührt werde, weiß ich, wie’s mir geht!
Mein Gefühl, das ist echt, mein Gefühl hat immer recht.«

Das Stück hat eine gesellschaftpolitische Dimension

Eine Rechtsanwältin, die betroffene Familien vertritt, ist nach jahrelangem Kampf entsetzt über die Dickhäutigkeit von Amt und Schule. Sie ist zu der Auffassung gelangt, es gehe längst nicht mehr um das Wohl der Kinder, sondern darum, wem das ausschließliche Erziehungsrecht in der Schule zusteht.

Es handele sich also einerseits um einen Kampf zwischen dem staatlichem Erziehungsauftrag (Schulpflicht), der grundrechtlich nicht abgesichert ist, und andererseits dem natürlichen, grundrechtlich gewährleisteten Erziehungsrecht der Eltern.

Das Kind werde durch diese Sexualerziehung von der elterlichen Erziehung und somit auch von der elterlichen Fürsorgepflicht im Bereich der Sexualität abgeschnitten. Weder seine Eltern noch sonst jemand haben ihm in diesem Bereich etwas zu sagen. Es glaube also, seine Gefühle seien wichtiger als moralethische Erziehungsrichtlinien.

– Das Kind wird von jeglicher Sexualethik emanzipiert. Für das Kind gilt die sexuelle Libertinage, die sich ausschließlich an seinem Gefühl – also der Lust – orientiert.

– Das ist emanzipatorische Sexualerziehung, wie sie eindeutiger und radikaler nicht vertreten werden kann!

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz, www.aref.de

 

 

mehr bei uns:

2010: Zwei Mütter wegen Verweigerung einer Schulveranstaltung im Gefängnis
Was sagt das Grundgesetz über Rechte und Pflichten der Eltern?
Kalenderblatt über Einführung der Schulpflicht