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BrennpunktVor 25 Jahren: 22 Tote bei Unruhen auf dem Tempelberg in Jerusalem
08.10.1990: Am Fuße des Tempelbergs in Jerusalem feiern 20.000 Juden das Laubhüttenfest. Um 10.30 Uhr fliegen plötzlich in großer Zahl Steine, Eisenteile und Flaschen vom Tempelberg auf die an der Klagemauer betenden Juden herab. Als die israelische Polizei versucht, gegen die Steinewerfer auf dem Tempelberg vorzugehen, treffen sie auf über 3.000 junge Muslime, die sich dort verschanzt haben. Sie werfen Steine auf Autos und Touristenbusse, stürmen die Polizeiwache und setzen sie in Brand. Als sie auch Jagd auf einzelnen Polizisten machen, setzt die Polizei Tränengas, Gummigeschosse und scharfe Munition ein. Am Ende der Auseinandersetzungen sind 21 junge Muslime tot und 140 verletzt. * * * Jahrhundertelang lag der Tempelberg im Dornröschenschlaf. Seitdem die israelische Armee die Jerusalemer Altstadt im Sechstagekrieg (1967) von Jordanien eroberte, ist der Tempelberg allen Religionen zugänglich - ist aber auch immer wieder Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen Juden und Muslimen.
Das Recht auf öffentliches Gebet haben nur Muslime. Juden dürfen nur am Fuße des Tempelbergs, der sogenannten Klagemauer (links im Bild), beten. Obwohl kein israelischer Regierungschef diesen Status infrage gestellt hat und Jerusalem im Koran nicht einmal namentlich erwähnt wird, gelingt es islamischen Führern mit Aufrufen, die heiligen Stätten des Islam zu schützen, immer wieder, das Volk gegen Israelis aufzuhetzen. 1990 war es die Ankündigung von ein paar jüdischen Sektierern zu einer symbolischen Grundsteinlegung für einen jüdischen Tempel. Menschlich gesehen ist der Konflikt wohl unlösbar. Als Jerusalem 700 Jahre vor unserer Zeitrechnung der Zankapfel war, beschrieb der jüdische Prophet Jesaja seine Zukunftsvision:
Jesaja schloss mit dem Aufruf:
Uwe Schütz |