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Was kommt nach dem Tod?
gesendet am 23. November 2003 von Roger Hofeditz
 

Erfahrungen an der Todesgrenze

"Ich ging einen endlos langen Tunnel entlang. Aber irgendwie hatte ich keine Angst. Im Gegenteil. Ein angenehmes, wohliges Gefühl umgab mich. Am Ende des Tunnels sah ich ein Licht. Ein schönes Licht, dass mich magisch anzog. Plötzlich nahm ich meine Umgebung wieder wahr, aber eigentlich wollte ich dahin gar nicht zurück, sondern zu diesem Licht."

So oder ähnlich haben Menschen ihre Erfahrungen beschrieben, wenn sie nach medizinischen Gesichtspunkten tot waren und doch ins Leben zurückgekehrt sind. Andere Menschen sehen sich über dem Operationstisch schweben und beobachten die Ärzte, wie sie an ihnen operieren. Zurück in ihren Leib wollen sie nicht. Die Untersuchungen von Kübler-Ross zu diesem Thema sind fast Allgemeingut geworden.

Dreht sich das Rad der Wiedergeburten ?

Was kommt nach dem Tod ? Ist dann alles vorbei ? - Endlich ! Oder ist der Tod Auftakt zu einer neuen Runde des Lebens ? So etwa sehen es die Reinkarnationsgläubigen. Ewig dreht sich das Rad der Wiedergeburten. Verbindliche Aussagen über das, was nach dem Tod geschieht oder auch nicht geschieht sind schwierig. Wissenschaftliche Versuchsreihen zu diesem Thema haben naturgemäß das Problem, dass der Untersuchungsgegenstand nach dem Tod keine Auskunft mehr gegen kann.

Eine Geschichte über das Leben nach dem Tod

Jesu erzählt eine Geschichte über das Leben nach dem Tod. Auf das zu hören, was Jesus sagt, ist deswegen interessant, weil er gestorben und begraben worden ist. Dann aber von den Toten auferstand. Wenn er über das spricht, was nach dem Tod geschieht, weiß er, wovon er redet. Die Geschichte, die Jesus erzählt, gibt Antwort auf die Fragen, wo die Toten sind und wie sie dorthin kommen. Jesus berichtet von zwei Männern, die beide sterben. Der eine kommt an einen Ort, an dem er Qualen leidet. Der andere an einen Ort, an dem er Fürsorge und liebend Zuwendung empfängt.

Nach dem Tod sind nicht alle gleich

Nach dem Tod sind also nicht alle gleich. Das Leben nach dem Tod wird in durchaus unterschiedlichen Situationen verbracht. Da die beiden Männer sich im Leben kannten, fragt der eine:

"Warum muss ich in hier Qualen leiden, während es diesem da gut geht ?"

Die Antwort, die er erhält ist schockierend :

"Du hast in deinem Leben das Gute empfangen, während dieser hier das Böse empfangen hat."

Hier verdeutlicht Jesus, dass unser heutiges Leben mit dem zutun hat, was nach dem Tod geschieht. Das sind keine zwei getrennten Bereiche, sondern es besteht eine Wechselwirkung zwischen meinem heutigen Leben und dem nach dem Tod. Auf die Frage, ob ihm in seinen Qualen nicht geholfen werden kann, erhält der Mann eine verneinende Antwort. Die genannten zwei Bereiche im Jenseits sind so getrennt, dass ein Wechsel von der einen auf die andere Seite nicht möglich ist.

Jesus will verdeutlichen: Die Situation, die nach dem Tod eintritt, ist endgültig. Eine Veränderung, ein Wechsel ist jetzt nicht mehr möglich. Die Zeit der Entscheidung liegt im bereits verbrachten Leben.

Daraufhin will der Gequälte veranlassen, dass seine Familie gewarnt wird vor diesem schrecklichen Ort. Sie sollen nicht auch dorthin kommen. Er erhält die Antwort, dass seine Familie die Bibel hat und darin nachlesen kann, was nach dem Tod kommt. Aber davon will der Gepeinigte nichts wissen. Nein, sie würden erst hören, wenn jemand von den Toten aufersteht. Denn der weiß ja dann, wovon er redet. Doch sein Ansinnen wird abgelehnt.

Wer nicht hören will, der wird auch nicht auf jemanden hören, der von den Toten aufersteht

Wer nicht auf die Worte der Bibel hört, der wird auch nicht auf den hören, der von den Toten auferstanden ist. Damit weißt Jesus drauf hin, was das entscheidende Moment ist. Was den Unterschied macht, ob mein Leben nach dem Tod ein Leben der Qual oder der Freude ist. Es entscheidet sich daran, wie ich mit dem umgehe, was die Bibel zu sagen hat. Und sie sagt, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Und wie ich dieses Leben verbringe entscheidet sich an meinem Verhältnis zu Jesus.

Unser Leben hier entscheidet, wo wir nach dem Tod sein werden

Wer an Jesus glaubt, hat ewiges Leben. Diese nur in ihren Grundzügen erzählte Geschichte ist als die Geschichte vom reichen Mann und dem armen Lazarus bekannt und steht in Lukas 16, 19ff. Nach ihr macht es Sinn, der Toten zu gedenken. Denn die Toten leben weiter. Es macht aber keinen Sinn, für die Toten zu beten, denn ihr Leben hat bereits entschieden, wo sie ihr Leben nach dem Tod verbringen. Deshalb wird ein Gedenktag wie der Totensonntag für uns zur Mahnung: Bedenke, was die Aussage deines Lebens ist. Sie entscheidet, wie und wo du nach dem Tod weiterleben wirst.

Roger Hofeditz