Martha-Maria und Chicuque in Mosambik gesendet am 31.07. bzw. 07.08.2005 von Heiko Müller |
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Krankenhauspartnerschaft zwischen Martha-Maria in Nürnberg und dem Landkrankenhaus von Chicuque in Mosambik
Das Krankenhaus Martha-Maria in Nürnberg pflegt seit zwei Jahren eine Partnerschaft mit dem Landkrankenhaus Chicuque in Mosambik. Mit dabei waren der Direktor des Partnerkrankenhauses, der dortige Ärztliche Direktor, die Verantwortlichen für Chirurgie, Anästhesie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Radiologie und Labor sowie das deutsche Ärzteehepaar Dr. Ulrike Kirchner und Dr. Dominik Dengel. Für AREF war Heiko Müller dabei. Direktor Jeremias Franca über seine Erwartungen an seinen Besuch in Deutschland
Lichtblicke am 07.08.2005Direktor Jeremias Franca über Geben und NehmenIch glaube, dass diese Reise
unsere Partnerschaft verstärken wird. Und das ist ja im Grunde auch
die Idee dahinter. Direktor Jeremias Franca über Hightech
Nun, ich denke, der Besuch im Krankenhaus hier erweitert unsere Vorstellungen, dass wir einmal sehen: es gibt noch viel bessere Technologie. Unsere Diagnosenmöglichkeiten sind sehr einfach. Wir haben nicht die ganzen Maschinen, die dieses Krankenhaus hat. Aber wir haben auch gar nicht die Technik, diese Maschinen am Laufen zu halten. Also ist das gerade im Moment viel zu viel, um überhaupt an so etwas zu denken. Wir sehen die wirklich grundlegenden Sachen, die wir schon nicht haben, uns aber wünschen würden. Das ist erst einmal unser Fokus. Aber es ist gut für uns zu wissen, dass es alle diese Dinge hier auch gibt, und dass man mit dieser Diagnoseausrüstung viel bessere Möglichkeiten hat, die Krankheiten der Patienten zu untersuchen. Aber diese Technik ist für uns in Mosambik viel zu hoch. Das können wir uns nicht vorstellen. Ich gebe mal ein Beispiel: Hier ist die Röntgenabteilung sehr kompliziert. Keiner benutzt mehr Filme, alle Systeme sind digital. Wir benutzen noch die Filme und die alten Entwicklungsgeräte und die Dunkelkammer mit den Wasserbecken. In der entwickelten Welt hier gibt es diese Technik fast nicht mehr, aber wir verwenden sie eben noch. Und es wäre eine große Hilfe für uns, wenn wir Unterstützung bekommen, dass sie weiter funktioniert. Direktor Jeremias Franca über KrankenwagenZum Beispiel haben wir hier sehr komplizierte Krankenwagen gesehen. Sogar mit Sanitäter drin. Du kannst fast die komplette medizinische Grundversorgung im Krankenwagen machen. So etwas haben wir nicht. Und das wollen wir auch gar nicht. Für uns wäre schon eine große Hilfe, wenn wir nur das bloße Krankenfahrzeug hätten, weil uns unser Wagen in Mosambik ernste Probleme macht. Noch ein Beispiel: Um bei uns Blutkonserven zu bekommen, müssen wir in weit entfernte Regionen des Landes fahren. Seit kurzem testen wir die auch noch auf HIV, Hepatitis-B und Syphilis. Und fast alle Test sind positiv. Das verringert natürlich die Blutmenge, die wir kriegen, und zwingt uns, noch weiter rauszufahren und die Leute zum Blutspenden zu mobilisieren. Aber das Problem ist: Wenn wir das Blut dann endlich haben, dann haben wir keine Mittel, es zu konservieren und schnell genug zum Krankenhaus zu schaffen, bevor es verdorben ist. Wenn wir dafür eine Lösung bekommen, wäre das das Beste für uns. Aber es ist natürlich gut zu wissen, dass es hier alles gibt, und wir sind den Leuten hier auch sehr dankbar, dass sie uns das einmal gezeigt haben. Und dass man uns die Gelegenheit gegeben hat, mal zu zeigen, was unsere Bedürfnisse und Probleme sind.
Direktor Jeremias Franca über Probleme und WünscheWenn ich zuerst einmal einen Krankenwagen hätte, wäre ein sehr großes Problem gelöst. Wenn ich dann Unterstützung hätte, die Löhne der Schwestern und die des Küchenpersonals zu zahlen, das für die Patienten kocht und das Krankenhaus putzt, also alle diese grundlegenden Sachen macht - das sind die Projekte mit der Priorität A. Dann haben wir noch die Bauten wie AIDS-Klinik und Küche, da stehen teilweise schon die Fundamente. - Aber wenn wir zuerst nur den Missstand mit dem Krankenwagen lösen könnten - der macht uns wirklich ernste Sorgen. Und wir müssen die Löhne für die Beschäftigten aufbringen. Das wäre sehr wichtig. Dann erst kommen noch Zahnröntgengerät und -behandlungsstuhl - ja, aber das sind alles Projekte mit der Priorität B. Ausblick von Direktor Jeremias FrancaAlso ich muss sagen, wir haben
hier viele gute Dinge gesehen. Sehr schöne Orte und wunderschöne
Sachen. An die Zuhörer will ich ausrichten, dass wir sehr dankbar
sind. Weil wirklich ganz ehrlich alle, die uns über den Weg gelaufen
sind, überaus freundlich und zuvorkommend waren. Unseren Dank dafür möchte
ich weitergeben. Und wir wünschen uns, dass wir einige von diesen
Menschen hier in unserem Land wiedersehen können und sie etwas von
unserem Leben erfahren können. Und so hoffen wir auch, dass sich
dieser Partnerschaft noch Leute über Martha-Maria hinaus anschließen
und wir noch lange Erfahrungen austauschen können. Das Interview führte Heiko Müller, AREF |
mehr:
das deutsche Ärzteehepaar in Mosambik Dr. Ulrike Kirchner und Dr. Dominik
Dengel unter www.emkweltmission.de