gesendet am 18. April 2025 von Uwe Schütz |
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Was sagt Wikipedia über Karfreitag?Der Karfreitag ist der Freitag vor Ostern. Christen gedenken an diesem Tag des Leidens und Sterbens Jesu Christi am Kreuz. Der Karfreitag beruht auf einem im Neuen Testament der Bibel geschilderten Ereignis: Die Kreuzigung von Jesus aus Nazareth. Im Evangelium von Markus heißt es: Es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten (Mk 15,2225 EU). Im aufkommenden Christentum war der Tag ein Gedenktag. Bis in das Mittelalter gehörte der Karfreitag aber nicht zu den hohen christlichen Festen wie etwa Ostern als Tag der Auferstehung Jesu, sondern galt nur als halber Feiertag, an dem die Arbeit nur während des Gottesdienstes ruhte. In der Reformationszeit machte Papst Urban VIII. den Karfreitag zum gewöhnlichen Werktag, während Martin Luther ihn als Guter Freitag (Kar- aus lateinisch carus, lieb, gut oder teuer) im lutherischen Raum den anderen kirchlichen Feiertagen gleichstellte. Im englischen Sprachraum entstand aus Luthers Guter Freitag die Bezeichnung Good Friday. In den reformierten Gegenden der Schweiz wurde der Karfreitag erst um 1860 zum Feiertag. In Österreich wurde er nach einem Rechtsstreit vor dem Europäischen Gerichtshof 2018 als gesetzlicher Feiertag ganz abgeschafft. Von unseren neun Nachbarländern gibt es Karfreitag als gesetzlichen Feiertag nur in der Dänemark, der Schweiz und Tschechien. In Deutschland gehört er zu den stillen Feiertagen. In Bayern sind am Karfreitag Sportveranstaltungen und Musikdarbietungen in Räumen mit Schankbetrieb verboten. Der Schutz der stillen Tage beginnt am Karfreitag um 2.00 Uhr und endet am Karsamstag um 0.00 Uhr. |
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Was geschah in Jerusalem? - Verhaftung und Prozess gegen Jesus aus NazarethIn Jerusalem will die jüdische Obrigkeit kurz vor dem Passafest die Geschichte eines Wanderpredigers aus Nazareth zu Ende bringen. Als die jüdische Obrigkeit hört, dass der Wanderprediger einen Toten auferweckt hat und alle Welt ihm nachläuft, sehen sie sich zum Handeln gezwungen. Was er gesagt und getan hat, reicht nach dem jüdischen Gesetz mehrfach für ein Todesurteil: Sabbatschändung, Entweihung des Tempels und Volksverhetzung. Aber auch aus politischen Gründen muss er beseitigt werden, schon weil sich um ihn auch rebellische Galiläer sammeln und ein Aufstand gegen die römischen Besatzer droht. So kommt die jüdische Obrigkeit zu dem Schluss: Lassen wir ihn gewähren, dann werden sie alle an ihn glauben, und dann kommen die Römer und nehmen uns Tempel und Volk. (Joh.11,48) Rechtliche Bedenken wischt der Hohepriester Kaiphas mit geradezu prophetischen Worten beiseite: Für euch alle ist es besser, wenn einer für das Volk stirbt, als dass ein ganzes Volk zugrunde geht (Joh.11,50, HFA). Damit es nicht zu Aufruhr kommt, muss die Verhaftung des Wanderpredigers möglichst lautlos geschehen. Da kommt es ihnen gerade recht, dass einer aus seinem engsten Kreis zu ihnen kommt und ihnen sagt, er könne ihnen verraten, wie man ihn ohne Aufsehen verhaften könne. Er führt sie in einen Garten am Ölberg (Gethsemane), wo der Wanderprediger sich nach dem Abendessen häufig aufhält. Als sie dort eintreffen, hat er gerade seinem engsten Kreis erklärt, was passieren wird. Ein Kuss ist für die Tempelpolizei das Zeichen, wen sie verhaften sollen. Sie ergreifen den Wanderprediger und bringen ihn in das Haus des Hohenpriesters. Eilig werden Zeugen herbeigeholt und instruiert. Im Prozess schweigt der Wanderprediger zu allen Anklagepunkten. Doch er hat einen guten Pflichtverteidiger, der alle Zeugenaussagen im Kreuzverhör widerlegen kann und ihn schon fast freibekommen hat. Da ergreift der vorsitzende Hohepriester das Wort und fragt den Angeklagten: Bist du der Messias, der Sohn des Hochgelobten? (Markus 14,61; Matth.26,63) Da antwortet er, der bisher zu allem geschwiegen hat: Ich bin es. Und er benutzt wohl die Heilige Gottesbezeichnung aus der jüdischen Tempelliturgie: Ani Hu Ich bin ER. Die Antwort können jüdische Priester nur als klare Gotteslästerung hören - und darauf steht eindeutig die Todesstrafe. Das Urteil ist einstimmig. |
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Was geschah in Jerusalem? - Jesus vor Pilatus und Kreuzigung
Doch Pilatus reagiert anders als erwartet: Den will ich sehen!. Er hatte wohl schon viele Arten von Verbrechern vor sich und viele ans Kreuz geschickt, aber ein König war nicht dabei. Pilatus fragt den Wanderprediger: Bist du der König der Juden?. Doch der antwortet mit einer Gegenfrage: Sagst du das von dir aus oder haben die da draußen es über mich gesagt? Es muss außergewöhnlich geklungen haben, denn Pilatus sagt zur jüdischen Priesterschaft: Ich finde keine Schuld an ihm (Joh.18,38b). Die jüdischen Priester setzen ihn daraufhin unter Druck: Lässt du diesen frei, so bist du des Kaisers Freund nicht, denn wer sich selbst zum König macht, ist gegen den Kaiser (Joh.19,12). Da knickt Pilatus schließlich ein und befiehlt, den Wanderprediger zu kreuzigen. Die römischen Soldaten führen ihn ab. Sein Kreuz muss er selbst aus der Stadt hinaus zum Hinrichtungsort tragen, der Schädelstätte, hebräisch: Golgatha (Joh.19,17). Dort nageln sie ihn an das Kreuz. Mit ihm werden noch zwei andere Männer gekreuzigt, der eine rechts und der andere links von ihm. Eine große Volksmenge ist dabei. Pilatus lässt ein Schild am Kreuz anbringen mit den Worten: Jesus aus Nazareth, der König der Juden. Um die Mittagszeit verdunkelt sich der Himmel. Als der Mann aus Nazareth nach drei Stunden stirbt, spricht er: Es ist vollbracht!, die Erde bebt und der Vorhang im Tempel zerreißt von oben bis unten. Und der für die Hinrichtung verantwortliche römische Hauptmann spricht: Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen! ((Markus 15,39 / Matthäus 27,54). Josef aus Arimathäa bekommt von Pilatus die Erlaubnis, den Leichnam vom Kreuz abzunehmen. In der Nähe der Hinrichtungsstätte legen sie ihn nach jüdischem Ritual vor Sabbatbeginn in eine kurz zuvor aus dem Felsen gehauene Grabkammer. |
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Menschen unter dem KreuzNach jüdischem Recht wäre die Todesstrafe durch Steinigung vollzogen worden, doch die Römer hatten den Juden die Blutgerichtsbarkeit zwei Jahre zuvor entzogen. Und so kam es, dass Jesus aus Nazareth so hingerichtet wurde, wie es in den alten jüdischen Schriften für den Messias vorhergesagt ist (z.B. Psalm 22): Durch Kreuzigung. Es ist wohl die grausamste Art der Hinrichtung, die Menschen erfunden haben. Mit Jesus werden zwei Diebe gekreuzigt. Der eine ist verbittert und lästert: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns! (Lukas 23, 39) Der andere erkennt seine Schuld und entgegnet: Wir empfangen, was unsere Taten verdienen, dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Jesus schaut ihn an und spricht ihm Vergebung zu. Da werden in Jerusalem also drei Menschen auf grausamste Weise öffentlich hingerichtet, und eine große Volksmenge ist dabei. Was sind das für Leute? Und wie stehen wir dazu? Da sind die Frommen, die ach so Gerechten, die religiös gut informierten, die sich ihrer Sache so sicher sind, aber in frommen Traditionen gefangen. Mit erkalteten Herzen rufen sie: Er hat andern geholfen; er helfe sich selber, ist er der Christus, der Auserwählte Gottes. (Lukas 23,34) Da sind die Lautstarken, wo einer noch einen größeren Spruch weiß als der andere: Hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz! (Matthäus 27,40) - eine große Gruppe - bis heute bist du bei denen? Oder bist du bei denen, die über sich große Worte machen: Ich bin bereit, mir dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen, und ihn verleugnen, wenn es zum Schwur kommt: Ich? Ich kenne den doch gar nicht und in Deckung gehen, um nicht erkannt zu werden. Wenn nicht, dann bist du vielleicht bei denen, die nur zuständig sind für die Organisation, die das gar nichts angeht, sie setzen sich unter das Kreuz und machen ihr Spielchen um seine Kleider. Oder bist du in der Masse derer, die nur mitgelaufen sind und sich verführen ließen und vor Pilatus mitgrölten: Kreu-zigt ihn! Kreu-zigt ihn! Und dann sind da die Enttäuschten, die glaubten, Gott habe Jesus als Retter im Freiheitskampf gegen die römischen Besatzer geschickt. Bist du bei den Enttäuschten, denen man etwas Falsches von Jesus und seinen Leuten erzählt hat? Bist du von Jesus enttäuscht, weil er sich nicht vor unseren Karren spannen lässt? Die letzte Gruppe unter dem Kreuz ist
die kleinste: In dieser Gruppe stehen Johannes und Maria und einige Frauen
aus Galiläa, die Jesus gefolgt sind und ihm gedient haben. Obwohl
Jesus ihnen sein Leiden und Sterben mindestens dreimal angekündigt
und alles erklärt hat, sind sie tief betroffen, aber kapieren nichts.
Aber nach seiner Auferstehung fällt es ihnen wie Schuppen von den
Augen, und sie erzählen seine Botschaften weiter. Im Laufe der Jahrhunderte
haben Millionen ihre Schuld vor Gott erkannt und sich zu ihnen unter das
Kreuz gestellt. Wo stehst du? Willst du dich auch zur letzten Gruppe stellen? |
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Warum musste Jesus sterben?Obwohl Jesus sein Leiden und Sterben mindestens dreimal klar angekündigt hat, sind seine Anhänger von den Ereignissen total überrascht. Nach dem letzten gemeinsamen Mahl am Abend vor seiner Hinrichtung nahm er im engsten Kreis Brot, brach es und gab es seinen Jüngern mit den Worten: Nehmt und esst. Dieses Brot ist mein Leib, der für euch gebrochen wird. Und dann nahm er den Kelch, sprach ein Dankgebet und gab ihn seinen Jüngern und sagte: Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Und der jüdische Hohepriester Kaiphas sagte - wohl ohne es zu merken - geradezu prophetisch: Es ist besser, wenn einer für das Volk stirbt, als dass ein ganzes Volk zugrunde geht (Joh.11,50). Unter evangelischen Theologen wird immer wieder die Meinung vertreten, Gott brauche keine Opfer - Man könne Christ sein, ohne an den Opfertod Jesu am Kreuz zu glauben. Klar ist dabei aber für sie alle, dass der sündige Mensch der göttlichen Vergebung bedarf. Bezweifelt wird nur, dass diese Vergebung durch Kreuzigung wie in einem Sühneopfer geschieht. Die These überrascht, denn Martin Luthers Kernfrage war ja: Wie werde ich vor Gott gerecht? Die Antwort fand Luther in den Briefen von Paulus, die er an die ersten Christen in Europa schrieb. Darin heißt es: Aus Gnade seid ihr gerettet - nicht durch eigene Werke, sondern allein durch den Glauben an Gottes Sohn Jesus Christus, der eure Schuld durch seinen Tod am Kreuz bezahlt hat. (z.B. im Paulusbrief nach Ephesus im Kapitel 2, Verse 8 - 9) Außerdem wird argumentiert, dass Gott nicht allmächtig sei, wenn er die Sünden nicht einfach ohne Opfer tilgen könne. Dem kann man entgegnen: Nicht Gott, sondern wir haben das Opfer nötig, um Vergebung dafür zu erfahren, dass wir nicht nach Gott gefragt haben und was auch immer uns von Gott trennt. Jesus war der Überzeugung, dass es keinen anderen Weg gibt. Als sein Jünger Thomas ihn beim letzten Mahl nach dem Weg in den Himmel fragt, antwortet er: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater außer durch mich (Johannes 14, 6). Deshalb ist er den Weg ans Kreuz gegangen, nach jüdischem Ritual als Opferlamm für uns - so hat er sich verstanden. Seine letzten Worte waren: Es ist vollbracht Oder auf gut Deutsch: Es ist alles bezahlt per Blankoscheck. Wir müssen aber noch unsere Schulden darauf eintragen.
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Autor:
Uwe Schütz |