Johannes-Briefe gesendet am 14. Dezember 2003 von Jan-Henning Mehlfeldt |
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Warum lohnt es sich, die drei Johannes Briefe, die fast ganz am Ende des Neuen Testamentes stehen einmal genauer zu lesen?
Sie stehen nicht so oft im Mittelpunkt der Betrachtung wie z.B. die Evangelien oder die vielen Paulus-Briefe. Sie sind auch, im Vergleich zu den meisten dieser Paulus Briefe, sehr kurz gehalten. So umfasst der erste Johannes Brief in meiner Luther-Bibel gerade einmal vier Seiten, die anderen beiden Briefe zusammen jeweils nur eine halbe Seite.
Es kann daher in dieser Kürze der Briefe auch nicht die ganze Heilsgeschichte von Jesus noch einmal aufgezeigt werden. Auch stehen hier nicht gottesdienstliche Ordnungen oder Probleme in den Gemeinden im Vordergrund.
Johannes beschränkt sich im wesentlichen auf 5 Grundaussagen, die er dem damaligen Leser sehr intensiv nahebringen will:
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Die Liebe von Gott zu den Menschen:
"Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass er seinen Eingeborene Sohn gesandt hat in die Welt, dass wir durch Ihn leben sollen." -
Die Liebe der Menschen zu Gott:
"Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer" -
Die Liebe zu den Brüdern:
"Lassest uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt"
oder: "Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist völlig in uns." -
Die Absage an die Welt:
"Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist" -
Warnung vor Irrlehrern und Wiederchristen:
"Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht bekennen, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Widerchrist"
Auffällig ist die Eindringlichkeit, mit der Johannes hier schreibt. Viele Passagen scheinen sich zu wiederholen, drehen sich immer wieder um ihre zentrale Aussage und man bekommt beim Lesen einen Eindruck davon, wie wichtig dem Schreiber diese Aussagen sind:
Die Briefe des Johannes sind nicht so wohl formuliert wie die Briefe des Paulus, sie sind auch nicht so perfekt in ihrer Rhetorik und ihrem inhaltlichen Aufbau, aber sie sind eindringlich und geben uns einen Einblick in die Notwendigkeit der eindeutigen Stellungnahme für oder gegen Jesus. Und dieses Bekenntnis muss Folgen für das jetzige Leben haben: Die Liebe zu den Brüdern, ein verändertes Leben und die Abkehr von den alten Sünden.
"Wer den Sohn hat, der hat das Leben, wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht."
Jan Henning Mehlfeldt