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auf Kolosser-Brief gesendet am 09.11.03
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Wer einigermaßen
in seiner Kirche oder in seiner Gemeinde lebt, der hat sicher noch die Jahreslosung
von 2001 im Sinn:
"In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis."
Auch Sätze
wie: "Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig"
oder: "Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen
uns war, und hat ihn weggetan und ans Kreuz geheftet."
Es sind Sätze aus einem Brief, den Paulus an die Gemeinde in Kolossae geschrieben hat. Wahrscheinlich von Ephesus aus, an der Westküste der heutigen Türkei. Er hatte von Problemen und Schwierigkeiten in der Gemeinde erfahren - normalerweise hätte er sich auf den Weg gemacht - die 160 Kilometer flußaufwärts durch das Mäander-Tal waren für den Reiseapostel ja keine Entfernung. Aber er saß im Gefängnis, drum musste er schreiben - und sein Brief gibt uns Einblick in die damalige kritische Situation.
Im Raum der untergegangenen griechischen Religion breitete sich eine Lehre, eine Weltsicht aus, die vieles erklärte und hilfreiche Anweisungen gab: die "Gnosis" - "Erkenntnis" zu Deutsch. Aus der Lichtwelt des Guten Gottes sind Lichtfunken in die Seele ausgewählter Menschen gelangt. Sophia, die Weisheit hat dabei mitgewirkt. Durch die Erkenntnis, die Gnosis, werden die Funken aus dem Gefängnis der dunklen Materie befreit - und der Mensch gelangt in das Reich des Lichts.
So ähnlich waren die Grundzüge dieser Lehre. Die Menschen ohne religiösen Halt ergriffen dieses Angebot, so wie heute viele zu ähnlichen esoterischen Aussagen greifen. Paulus schreibt ihnen: "Die Geheimnisse um die es geht bei der Sophia, der Weisheit und der Gnosis, der Erkenntnis. die sind alle in Christus offenbar geworden - für alle Menschen, nicht nur für einige Auserwählte."
Kolossae ist durch ein Erdbeben zerstört, aber die Nachbargemeinden und später die ganze Christenheit haben zu der Wahrheit gefunden, die Paulus hier ausspricht. Sein Brief könnte auch heute religiös haltlosen oder orientierungslosen Menschen die Augen öffnen für die freimachende Botschaft von Jesus Christus.