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Bibel-Flash
Obadja

gesendet am 13.07.2003
von Gerhard Marsing

 

In der Reihe der biblischen Bücher sind wir heute bei Obadja angelangt. Viele Namen und Bücher der Bibel sind sehr bekannt. Bei diesem Namen aber denkt man wohl zuerst an den ehemals vielfach von Deutschen bereisten Urlaubsort Obadja in Jugoslawien oder an das ehemalige und berühmt-berüchtigte jugoslawische Restaurant am Hauptmarkt in Nürnberg.

Unser Obadja ist ein Prophet des Alten Testaments, der so etwa um 600 vor Christus gelebt und den Menschen der Stadt Edom am Rande des israelitischen Königreichs, deutlich die Leviten gelesen hat. Er hat sie zu den Heiden gezählt und ihnen wegen ihrem Hochmut den Untergang vorausgesagt, was, fast hätte ich gesagt, wie üblich, dann auch so eintrat. Das ist dann auch schon fast alles, was man über dieses Buch des Propheten, das in Wirklichkeit nur aus einer einzigen Seite besteht, sagen kann. Und doch ist es auch sehr wichtig geworden. Denn Obadja beschreibt in seiner Rede an die Edomiter ziemlich genau, in welchen Grenzen das Volk Israel im Süden des Landes leben wird, auf welche recht großen Gebiete es sich ausweiten wird, wenn es aus der Verschleppung und Gefangenschaft aus Babylon, dem heutigen Irak, wieder zurückkehren wird. „Und sie werden das Südland, das Gebirge Esaus, besitzen und das Hügelland der Philister. Ja sie werden das Gefilde Efraims und Samarias besitzen und das Gebirge Gilead. Und sie werden die Städte der Kanaaniter bis nach Zarpat besitzen“. Usw. Das sind Grenzen, auf die sich das Volk Israel heute immer noch als Besitzanspruch beruft. Der Konflikt ist 2600 Jahre alt. Das Problem ist noch immer fast dasselbe.

Gerhard Marsing