Titus gesendet am 30.11.2003
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Der Brief des Apostels Paulus an Titus bildet zusammen mit den beiden Briefen an Timotheus die so genannten Pastoralbriefe in denen er den jeweiligen Adressaten Anweisungen zu den einzelnen Problemen gibt, die bei der Leitung der Gemeinden auftraten. Die Tatsache, dass Paulus eine ganze Reihe vertrauter Mitarbeiter auf viele Gemeinden in ganz Südosteuropa verteilt hatte und im Kontakt mit ihnen blieb, zeigt, das Paulus ein ganzes Missionswerk aufgebaut hatte in dem es funktionierende Managementstrukturen gab und er selbst so etwas wie der Program-Manager, der Oberhirte war.
Einer dieser Gemeindeleiter war Titus. Er war der von Paulus eingesetzte Gemeindeleiter in Korinth und dort der Nachfolger von Timotheus. Titus bekam die Korinther Gemeinde besser in den Griff als Timotheus und konnte einige Jahre später zu der Gemeinde nach Kreta reisen, die Paulus dort selbst aufgebaut hatte. In dieser Zeit bekam er von Paulus Post, eben den Titusbrief, da auch hier so manche Probleme der Gemeinde zu schaffen machten. Die Kreter galten als verlogenes Völkchen und so wies Paulus mit deutlichen Worten darauf hin, dass allein Gottes Wort richtig und verlässlich ist: Es gibt viele, die ungehorsam und unnütze Schwätzer und Verführer sind. Ihnen muss man das Maul stopfen. Und gerade angesichts einer Gemeinde, in der vieles im Handeln und Reden im Argen lag, betont Paulus die reinigende Kraft Gottes, seine Güte und Menschenliebe. Er spricht vom Bad der Wiedergeburt und der Reinigung, das Gott reichlich über die Seinen ausgießt durch Jesus Christus, unseren Heiland. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Gerhard Marsing