.gif) |
Maria Magdalena gesendet am 4.1.2004 von Gerhard Marsing |
|
In der Bibel wurde sie nur zwei oder dreimal erwähnt. Und doch hat sie eine herausragende Stellung in der Geschichte der Christenheit: Maria. Sie hatte ihren Beinamen wohl nach ihrem Heimatort Magdala bekommen. Maria hatte sich Jesus als Jüngerin angeschlossen, nachdem der sie von Besessenheit befreit hatte. Der Jüngerkreis war größer als die bekannten zwölf Männer und umfasste auch Frauen, unter denen Maria offenbar eine besondere Stellung hatte, der gerade in den letzten Jahrzehnten immer wieder auch erotische Züge angedichtet wurde. Maria sorgte - wie andere Frauen auch - insbesondere für Jesu Lebensunterhalt. Mit Jesus und den Jüngern zog Maria Magdalena durch die Lande und auch nach Jerusalem. Zusammen mit zwei anderen Frauen flüchtete sie aber nicht wie die anderen Jünger, sondern blieb bei der Kreuzigung und dem Sterben Jesu dabei. Maria verharrte nach der Grablegung Jesu weinend am Grab. Sie ging am Morgen nach dem Sabbat zusammen mit zwei anderen Frauen zum Grab, um den Leichnam Jesu einzubalsamieren.
So wurde sie die erste Zeugin des leeren Grabes und der frohen Botschaft des Engels: "Erschrecket nicht! Er ist nicht hier, er ist auferweckt worden". Sie erhielt den Auftrag, die Botschaft den sich versteckt haltenden Jüngern zu berichten.
Sie war - und das als Frau - der erste Mensch, der die frohe Botschaft von der Auferstehung Christi erfuhr und dann zu verbreiten hatte. Die eigentliche Initialzündung des gesamten Christentums.
Über ihr weiteres Schicksal fehlen biblische oder andere zuverlässige Berichte. Die Gleichsetzung von Maria Magdalena mit der namenlosen Sünderin, die Jesus mit ihren Haaren die Füße wusch und salbte und mit Maria von Bethanien, der Schwester von Lazarus und Marta, wurde seit dem vierten Jahrhundert von verschiedenen Päpsten und Kirchenfürsten immer wieder bestätigt oder widerrufen.
Eins ist sicher, sie ist in der langen und segensreichen Kette derer, die die Frohe Botschaft von Jesus verkündeten und verkünden, die erste gewesen.
Gerhard Marsing