Arimathia gesendet am 28.03.2005 von Dr. Hans Frisch |
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In allen vier Evangelien wird Joseph
aus Arimathia genannt, "ein reicher Mann aus Arimathia , ein Jünger
Jesu" - bei Matthäus; "ein angesehener Ratsherr, der auf das
Reich Gottes wartete", bei Markus; "ein Ratsherr, ein guter frommer
Mann, der den Rat und das Handeln der Amtskollegen nicht gebilligt hatte",
bei Lukas und schließlich bei Johannes - "Joseph von Arimathia, der
Jünger Jesu war, doch heimlich aus Angst vor den Juden".
Dieser Joseph hatte ein Felsengrab in Jerusalem für sich anfertigen lassen,
und als Jesus am Kreuz gestorben war, da ging er zu Pilatus, erbat sich den
Leichnam, wickelte ihn in Leinentücher und legte ihn in sein Grab, das
mit einem Rollstein verschlossen wurde.
Maria aus Magdala war mit dabei am Grab.
In zwei Richtungen gingen die Fragen
nach diesem Joseph: Wo liegt Arimathia - und was ist aus diesem "heimlichen
Jünger Jesu" geworden.
Die erste Richtung führte nach Nordwesten. In der Nähe der Stadt Lod
in Israel liegt heute der kleine Ort "Rentis" auf dem Platz der alten
Stadt Ramathaim; dem späteren Aramathia - hier wurde der Prophet Samuel
geboren, sonst ist von ihm nicht viel bekannt.
* * *
Die andere Richtung führte
in das Reich der Legenden und Sagen.
Danach hat Joseph von Arimathia dem Abendmahlkelch an sich genommen und hat
damit am Kreuz das Blut Jesu aufgefangen - dadurch wurde aus diesem Kelch der
wunderbare und wundertätige Gral. Den hat Joseph nach Britannien gebracht,
dort ist er vergraben worden und wird gesucht von den Gralsrittern.
Auf abenteuerlichen Sagenwegen begegnen sich dann sogar Joseph aus Arimathia
und Maria aus Magdala, denn -
Jesus ist gar nicht gestorben am Kreuz, Joseph hat ihm einen Opiumtrunk verabreicht
mit dem Essigschwamm am Kreuz, so schlief er ein, wurde für tot gehalten
und mit den Heilsalben dort im Grab gesund gepflegt. Jesus hat dann mit Maria
Magdalena eine Familie gegründet, deren Nachkommen sind die Merowinger
die mit Hilfe des Grals demnächst den endzeitlichen Nachkommen auf Davids
Thron setzen werden. Dann wird das Reich Gottes wirklich anbrechen.
Bei solchen Phantasien würde der Prophet Samuel sich im Grabe umdrehen dort in Arimathia, wo er geboren wurde und auch gestorben ist. Er hatte David zum König gesalbt, zum "Meschiach", den "Gesalbten Gottes", und als Messias, als "Sohn Davids" ist Jesus aufgetreten. "Christus" wurde sein Name nach dem Tod am Kreuz und der Auferstehung zu Ostern. "Christus" das ist die griechische Übersetzung von Messias.
Wer den Tod am Kreuz wegphantasiert, der leugnet auch Auferstehung, Himmelfahrt und Pfingsten, der weiß nichts von Erlösung durch seinen Tod, der erklärt die für den Glauben an Christus gestorbenen und alle gläubigen Christen zu Spinnern und bietet dafür Legenden, Sagen und Phantasy.
Sicher hätte sich Joseph von Arimathia das ganz energisch verbeten.
Dr. Hans Frisch