Sprüche 19, 22 gesendet am 21. Mai 2006 von Jens Göbel |
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Für
andere da zu sein, zeichnet einen Menschen aus.
Es ist besser, arm zu sein als unehrlich
Sprüche Kapitel 19 Vers 22
Man kann ja schon neidisch werden: Der Nachbar hat einen neuen Sportwagen, den er auch noch jeden Samstag demonstrativ waschen muss. Die Bekannte heiratet einen reichen Knacker und bekommt dadurch sogar einen Adelstitel.
Hast du was, dann bist du was und wer möchte nicht wer sein? Was tun wir nicht alles für Ehre und Anerkennung. Dieser allgemeine Wettlauf kann einen schon sehr unter Druck setzen.
Aber spätestens, wenn man es nicht mehr hat, ist es aus mit Ehre und Anerkennung. Dann sind die Freunde wieder weg, dann zeigt sich, dass all die Anerkennung doch nicht einem selber gegolten hat, einem als Menschen.
Die Bibel gibt einen Tipp, was einem wirklich Anerkennung bringt. Allerdings ist der so ziemlich das genaue Gegenteil, wie wir es uns oft vorstellen. In Sprüche 19,22 heißt es dazu: Für andere da zu sein, zeichnet einen Menschen aus. Es ist besser, arm zu sein als unehrlich.
Sprich, es geht nicht darum, möglichst viel Vermögen und Titel vorzuweisen, sondern es sind die inneren Werte: Den Anderen nicht übers Ohr hauen, um Besitz und Ehre zu erlangen. Dafür für den Mitmenschen da sein, ihm Aufmerksamkeit und selber Anerkennung schenken, ihm zu helfen, vielleicht sogar ihm Liebe zu schenken.
Klingt irgendwie logisch, man erntet nun mal was man sät. Oder: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es wieder heraus. Also selber geben, was man gerne möchte. Dann hat man noch dazu die Gewissheit, dass hier nicht irgendeine Fassade bewundert wird, sondern man selber als Mensch.
Den Wettlauf um Statussymbole kann man sich demnach sparen. Die gewonnene Zeit könnte man z.B. damit verbringen, die besonderen Dinge, mit denen man nicht mehr angeben braucht, einfach zu genießen.
Jens Göbel
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