Plagen der Menschheitgesendet am 15.01.2006 von Jan Henning Mehlfeldt |
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Vogelgrippe, Schweinepest und Rinderwahnsinn, SARS, EBOLA und AIDS. Man könnte meinen, dass die ganze Welt verrückt spielt, oder sich zumindest gegen die Menschheit verschworen hätte. Wohin kann man noch reisen, was kann man heutzutage noch essen, ohne dass einen eine latente Befürchtung beschleicht, man könnte sich vielleicht in Gefahr begeben. Dabei ist die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus noch gar nicht mit berücksichtigt.
Das Gefährdungspotential dieser Seuchen ist aber auch immens, so fielen der so genannten "Spanischen Grippe", die man in ihrer Aggressivität gern mit der Vogelgrippe vergleicht, Anfang des 20. Jahrhunderts schätzungsweise 20 Millionen Menschen zum Opfer. Und die Verbreitung von AIDS wird auf ca. 40 Mio. infizierte Menschen weltweit geschätzt. Aber auch die wirtschaftlichen Schäden, die das Auftreten und die Bekämpfung von Rinderwahnsinn und Schweinepest verursacht haben, betrugen zig Milliarden EURO.
Und kann man sich vor Aids noch effektiv schützen, so ist durch den einfachen Verbreitungsweg der Vogelgrippe - falls sie jemals von Mensch zu Mensch übertragen werden kann - im Grunde genommen jeder gefährdet.
Große Firmen wie Siemens, Daimler Chrysler oder BMW haben bereits begonnen Notfallpläne auszuarbeiten, um die Produktion in ihren Betrieben auch dann aufrecht zu erhalten, wenn aufgrund einer akuten Ansteckungsgefahr die Menschen nicht mehr zur Arbeit kommen wollen, oder Reisen in die ausländischen Werke dieser Firmen nicht mehr möglich sind, da das Risiko einer Erkrankung für den Einzelnen zu groß geworden ist.
Nun will ich keine Panik schüren und ich denke es besteht auch nach wie vor kein Grund dazu, aber wenn man die letzen Jahre unsere Nachrichten verfolgte, dann könnte man meinen, dass das Auftreten dieser Seuchen zugenommen hätte.
Es liegt natürlich nahe, dass sich in einer globalisierten Welt auch die Krankheitserreger weltweit ausbreiten und dass Überbevölkerung, Armut und katastrophale sanitäre Zustände ihr Übriges tun.
Dabei müssen wir erkennen, dass trotz dieser neuen Bedrohung unsere hoch technisierte Pharmaindustrie nicht im Stande ist, wirklich wirkungsvolle Medikamente zu entwickeln.
Denn wie im Falle von AIDS, wo seit über 20 Jahren fieberhaft und mit großem finanziellen Aufwand nach einem Impfstoff geforscht wird, haben unsere Wissenschaftler nach wie vor keinen wirklichen Durchbruch erzielen können.
Diese Machtlosigkeit der Wissenschaft macht dem Normalbürger zunehmend Angst.
Die Vorstellung, die noch vor 100 Jahren von einigen Ärzten vertreten wurde, dass in absehbarer Zeit alle Krankheiten von der Wissenschaft besiegt sein würden, wurde in beklemmender Weise ins Gegenteil verkehrt. Einige Antibiotika, die noch vor gar nicht allzu langer Zeit als Wunderwaffe der modernen Medizin galten, verlieren mehr und mehr ihre Wirkungsweise, müssen in immer höheren Dosierungen verabreicht werden und einige Bakterienstämme sind zwischenzeitlich vollständig resistent ihnen gegenüber geworden.
Resultiert unsere Angst gegenüber den neuen Bedrohungen vielleicht auch aus dem Verlust unserer Allmachtphantasie, dass wir alles und jedes im Griff haben?
- Musik -
Nun wird in der Bibel ebenfalls von Seuchen, Plagen und Krankheiten gesprochen. Am bekanntesten sind wohl die 10 ägyptischen Plagen, die nötig waren um den Pharao dazu zu bewegen, die Israeliten, die damals als Sklaven in Ägypten lebten, frei zu lassen:
· Verwandlung aller Gewässer in Blut
· Frösche, die das Land bedeckten
· Stechmücken, die die Menschen quälten und
· Stechfliegen, die den Mücken folgten
· Viehpest, die die Tiere plagte
· Geschwüre, die die Menschen entstellten
· Hagel, der das Land verwüstete
· Heuschrecken, die die Ernte vernichteten
· Finsternis, die drei Tage andauerte
· Tötung jedes Erstgeborenen
Auch diese Plagen versetzten die Ägypter damals in Angst und Schrecken und ihre Gelehrten konnten, ähnlich wie heute nichts gegen sie ausrichten.
Nun besteht natürlich ein Unterschied zwischen den von Gott geschickten, alttestamentlichen Plagen, die dazu dienten, die Israeliten aus der Gefangenschaft zu befreien und den aktuellen Tier- und Menschenseuchen, nur, wie reagieren wir auf die Plagen und Katastrophen unserer Zeit?
Mit Panik?
Mit Resignation?
Mit Ignoranz?
Die Ägypter zur Zeit Moses wurden durch die Ereignisse eingeschüchtert und versprachen die Israeliten freizugeben, aber jedes Mal, wenn die Plagen wieder verschwunden waren, ignorierten sie ihr Versprechen und so folgte das nächste Unglück.
Eine weitere Katastrophe der Bibel hat sich chronologisch noch vor den 10 ägyptischen Plagen zugetragen: Die Sintflut. Als Noah von Gott erfuhr, dass es eine große Sintflut geben würde, so versuchte er sie nicht sie zunächst kleiner zu reden oder zu verleugnen, er verfiel auch nicht in Panik und verlor den Kopf, sondern er versuchte die Menschen aufzuklären, zu warnen und er vertraute Gott. Die weitere Geschichte von Noah ist bekannt, er baute die Arche mitten in der Wüste und rettete somit sich, seine Familie und alle Tiere. Vierzig Tage musste er auf dem Meer ausharren, bis er wieder festen Boden unter den Füssen hatte und am Ende der Überflutung stand Gottes wunderbare Zusage an die Menschen:
"So lange die Erde steht soll nicht aufhören: Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht."
Bei aller Sorge um die Zukunft, trotz aller Katastrophen und Krankheiten können wir darauf vertrauen, dass Gott diese Erde erschaffen hat und sie auch erhalten wird. Trotz aller Zukunftsängste können wir gewiss sein, dass es Gott ist, der die Menschen in seiner Hand hält und sie nicht im Stich lässt. Das Zeichen dafür ist der Regenbogen, der seit je her ein Symbol der Hoffnung und der Zuversicht war, ist und auch bleiben wird, denn:
"So lange die Erde steht
soll nicht aufhören:
Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht."
1.Mose 8, 22