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Auferstehung Jesu glaubwürdig?

gesendet am 09.04.2007 von Roger Hofeditz
 

Ist Jesus wirklich auferstanden ?

Der bekannte Schriftsteller Heinrich Böll hat in einer Fernsehsendung zu Ostern einmal die Frage gestellt: "Hätte ich, wenn ich dabei gewesen wäre, die Auferstehung bzw den Auferstandenen fotografieren können?"

Hinter dieser Frage Bölls steht das ernstzunehmende Anliegen, etwas über die Wirklichkeit der Auferstehung Jesu Christi zu erfahren. Manchen scheint die Frage nach der Wirklichkeit der Auferstehung nicht wichtig. Es genügt doch zu glauben. Aufhorchen lässt allerdings die Vorgehensweise des Apostel Paulus, der den skeptischen Korinthern schriebt, dass mehr als 500 Männer Jesus auf einmal gesehen haben. Und er fügt interessanter Weise hinzu: Viele davon leben noch, d. h. doch: Wenn ihr es nicht glaubt, geht hin und fragt sie. Sein Behauptung war also nachkontrollierbar.

Auch die berühmte Geschichte des ungläubigen Thomas geht in die gleiche Richtung. Wie sagt der auferstandene Jesus zu ihm: "Reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite", fühle die Wundmale. Mit anderen Worten: Überzeuge dich selber. Ich bin's - Jesus.

Auch für uns heute ist es wichtig zu wissen, ob Jesus wirklich auferstanden ist. Denn wenn Jesus im Grab geblieben und verwest ist, wie kann ich ihn dann heute erfahren? Wer hört meine Gebete? Vom wem bekomme ich Hilfe? Ist Jesus tot geblieben ist Glaube nur Einbildung.

Die Christen hängen dann einem Traum nach, einer Idee. Sie reden sich selber ein, dass Gott ihnen geholfen hat. Ob Glaube an Jesus Realität ist, hängt an der Wirklichkeit der Auferstehung Jesu.

Es stellt sich auch die Frage, warum die Jünger Worte und Taten Jesu überhaupt weitergegeben, aufgeschrieben und verkündigt haben? War Jesu ein Aufrührer und Gotteslästerer, ein von Gott Verfluchter, ein Gescheiterter, warum dann all die Mühe? Es gab zur Zeit Jesu viele Männer, die behaupteten, von Gott zu kommen. Sie alle starben, flohen, wurden hingerichtet und wir wissen kaum etwas von ihnen außer einigen Namen. Bei Jesu ist das anders. Warum?

Kreuzigung und Auferstehung sind im Neuen Testament die zentralen Heilsereignisse. Der Apostel Paulus formuliert es selber. Nach seinen Worten sind alle Christen Dummköpfe, wenn Jesus wie alle Menschen im Grab verwest ist. Der Gaube ist wertlos, Einbildung. Es gibt weder Vergebung noch Hilfe von Gott.

Es gibt also kaum eine brisantere Frage im Christentum als die nach der Wirklichkeit der Auferstehung. Wir haben allerdings das Problem, dass niemand im Grab war, als Jesu auferweckt wurde. Wir haben keine Möglichkeit eine Versuchsanordnung aufzubauen, an deren Ende der Beweis für die Möglichkeit einer Auferstehung steht. Wir haben nur Schriften, die davon berichten, dass damals etwas Ungewöhnliches passiert ist. Wir können die Auferstehung nicht beweisen, aber wir können Ereignisse untersuchen, die damals stattgefunden haben. Und wir können überlegen, wie die beste Erklärung für diese Ereignisse aussehen kann.

Dazu möchte ich drei Fragen nachgehen, die gerne aufgeworfen werden, wenn es darum geht, die Auferstehung Jesu für unglaubwürdig zu erklären. Drei Erklärungsversuche, dass alles ganz anders war, als es in der Bibel geschildert wird.

Die erste These lautet: Jesus war gar nicht tot, sondern ist lebend in das Grab gelegt worden.
Die zweite These: Jesu Leichnam ist von den Jüngern gestohlen worden. Dann haben sie behauptet, er sei auferstanden. Als Beweis wiesen sie auf das leere Grab.
Dritte These: Die Jünger haben sich die Auferstehung nur eingebildet. Die Auferstehung besteht nur in einer Vision. Tatsächlich ist Jesus im Grab verwest.
Was geschah am Ostermorgen vor 2000 Jahren?

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These 1

Ich glaube nicht an die Auferstehung, weil Jesus nicht wirklich tot war.
Er war nur schwer verwundet ist im Grab wieder zu sich gekommen und dann seinen Jünger erschienen.

Die Annahme, dass Jesus nicht tot gewesen sein soll, ignoriert die Umstände der Kreuzigung vollständig. Der eigentlichen Kreuzigung ging die Geißelung voraus. Eine Folter, die an Grausamkeiten ihres gleichen sucht.

Der Delinquent wurde an einen Pflock gebunden und mit einer Peitsche bearbeitet. Diese bestand aus einen festen Griff, an dem ein Lederriemen befestigt war. In den waren im Vorderteil Bleistücke eingearbeitet. Die Spitze war mit scharfzackigen Knochen besetzt. Damit wurde der Verurteilte so lange geschlagen, bis die Haut in Streifen vom Rücken herabhing. Der Körper verformte sich mehr und mehr zu einer unförmigen Masse.

Waren im Judentum die Schläge auf maximal 40 beschränkt, kannten die Römer dieses Maß nicht. Es wurde so lange gegeißelt, bis das Blut aus den aufgeschlagenen Muskeln und Arterien spritzte. Erst wenn der diensthabende Zenturio feststellte, dass der Gefolterte kurz vor dem Tod war, wurde den Schlägen Einhalt geboten.

Spott und Hohn begleitete diese Geißelung. Jesus wurde als Höhepunkt der Verhöhnung ein Königsmantel umgeworfen und eine Krone aus einem Dornengeflecht auf den Kopf gesetzt. Die zentimeterlangen Dornen drangen in die Kopfhaut ein. Schläge auf den Kopf taten ein übriges.

Nach dieser Tortur musste Jesus den Querbalken des Kreuzes durch die Stadt Jerusalem nach Golgatha schleppen. Beispiele zeigen, dass dieser Balken bis zu 50 kg schwer sein konnte. Für einen gefolterten Menschen eine erdrückende Last.

Die Kreuzigung selbst vollzog sich so, dass eiserne Nägel durch die Handwurzel und die Füße getrieben wurden. In Gräbern von Gekreuzigten hat man ca. 17 cm lange Eisennägel gefunden. Sie waren durch das Versenbein geschlagen worden, so dass man sie nach dem Tod nicht mehr entfernen konnte.

Der Tod am Kreuz erfolgte durch Ersticken. Das Gewicht des Körpers zieht nach unten und macht dem Gekreuzigten das Atmen schwer. Um überhaupt Luft zu bekommen, muß er sich mühsam aufrichten. Was natürlich an Händen und Füßen entsprechende Schmerzen verursacht.

Irgendwann hat der Gekreuzigte keine Kraft mehr, sich aufzurichten, was nach Stunden oder auch Tagen der Fall sein kann. Er erstickt oder erleidet den Herztod. Um diesen grausamen Prozess abzukürzen, werden dem Gehängten die Unterschenkel mit einer Keule gebrochen. Nun kann er sich nicht mehr aufrichten und muss sterben. Waren die römischen Soldaten nicht sicher, ob der Gekreuzigte wirklich tot war, stießen sie mit einem Speer in die Seite. Dabei wurde der Herzbeutel aufgerissen und bei einem Toten kam bis zu einem halben Liter wässrige Flüssigkeit heraus. Das deutet auf einen plötzlichen Herztod. Jesus ist diesen Tod gestorben.

Sowohl die Umstände des Todes Jesu als auch die Professionalität, mit der die Römer Kreuzigungen durchführten lassen keinen Zweifel daran, dass Jesus am Kreuz gestorben ist. Also tatsächlich tot war.

Aber nehmen wir einmal an, Jesus hätte noch Leben in sich gehabt, als er von Kreuz genommen wurde. In diesem Zustand wurde er ins Grab gelegt. Bei der kühle des Grabes ist er dann aus seinem Koma erwacht. Was wäre die Folge gewesen? Die Grabtücher banden in fest. Der Stein vor der Gruft sperrte ihn ein. Und selbst wenn er diese Hindernisse überwunden hätte, wäre da noch die Grabwache gewesen, die ihm den Rest gegeben hätte.

Es ist nicht glaubhaft, dass in so geschundener, fast formloser Mensch den Jüngern als triumphaler Auferstandener erschien, der sie dazu motiviert, Jesus als den strahlenden Sieger über den Tod in Jerusalem zu verkünden.

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These 2

Jesus ist nicht auferstanden, sondern seine Jünger haben seinen Leichnam gestohlen. Sie sind heimlich in der Nacht gekommen und haben den Leichnam entfernt und irgendwo heimlich bestattet.

Die Idee, dass die Jünger Jesu den Leichnam gestohlen haben, ist nicht neu. Schon kurz nach der Kreuzigung kamen die obersten jüdischen Priester von Jerusalem zu Pilatus. Sie hatten die Sorge, dass die Jünger selber dafür sorgen würden, dass Jesu aus den Toten aufersteht. Schließlich hatte Jesus seine Auferstehung vorausgesagt. Sie verlangen von Pilatus, dass er das Grab bewachen läßt, damit die Jünger Jesu den Leichnam nicht stehlen u

nd behaupten, er sei von den Toten auferstanden. Pilatus überläßt es den Priestern das Grab so gut sie konnten zu sichern und gibt ihnen dazu eine römische Wache mit. Das Grab Jesu ist in dreifacher Weise gegen fremde Zugriffe gesichert. Zunächst ist da der Stein, der den bis zu 1,50 m hohen Eingang vor fremden Zugriffen schützt.. Diese Steine waren rund wie Mühlräder und standen in einer abschüssigen Rinne vor dem Grab. Ein Keil sicherte ihr Wegrollen. War der Leichnam ins Grab gelegt, wurde der Keil entfernt und der Stein rollte vor den Eingang. Da diese Steine ein Gewicht von bis zu 2 Tonnen hatten, waren ungefähr 20 Männer nötig, um ihn die schiefe Ebene wieder hinauf zu rollen und so das Grab zu öffnen.

Außerdem ließen die Priester das Grab durch ein römisches Siegel versehen. Wer ein römisches Siegel brach, forderte die römische Staatsmacht heraus. Das Siegel garantierte, dass Jesus wirklich in der Gruft lag und das er dem römischen Hoheit unterstellt war. Wer den Stein bewegte und dabei das Siegel brach, hatte den Zorn Roms zu fürchten.

Dann stand da noch die Wache. Es gibt viele Bilder von der Wache vor dem Grab Jesu. Häufig sieht man drei Soldaten in Miniröckchen dort stehen. Tatsache ist, dass eine römische Wacheinheit in der Regel aus 16 Mann bestand. Sie waren dazu ausgebildet, daß jeder von ihnen 4m² Boden mit seinem Leben verteidigt. 16 Mann konnten eine Fläche von 64 m² gegen ein ganzes Bataillon halten.

Normalerweise schützten sie ein Objekt in der Weise, dass vier Mann vor dem Objekt postiert wurden und die anderen Zwölf schliefen im Halbkreis davor, mit den Köpfen nach innen. Alle vier Stunden wurde eine neue Vierertruppe aufgestellt. Ausgerüstet war jeder Soldat mit einem Speer, einem Schwert, einem Dolch und einem Schild. Dazu kamen diverse Panzerungen als Rüstung.

Nach den Berichten der Bibel floh diese römische Wache. Dafür muss es einen plausiblem Grund gegeben haben. Jeder Wachsoldat wusste, dass ihm bei Nachlässigkeiten der Tod drohte. Eine Art war, dasss der Soldat verbrannt wurde. Die Disziplin der römischen Legion war ein Pfeiler ihrer Stärke. Wie eine völlig ratlose und verängstigte Jüngertruppe diese Sicherungsmaßnahmen passieren sollte, inklusive der Vertreibung der römischen Wache ohne Aufsehen bei den ohnehin mißtrauischen Priestern zu erregen, ist ein Rätsel, dass jeder lösen muss, der behauptet, die Jünger hätten Jesus gestohlen.

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These 3

Die Jünger haben am Ostersonntag zwar eine Gestalt gesehen, aber die bestand nur in ihrer Phantasie. Ihre Enttäuschung über den Tod Jesu war so groß, dass der Wunsch in ihnen übermächtig wurde, Jesus wieder zu sehen. So wie sie sich ihnen wünschten. Als strahlender Sieger über Leben und Tod. Dieser übermächtige Wunsch gaukelte ihnen dann in einer Halluzination das vor, was sie zu sehen wünschten.

Bei einer Halluzination reagiert nicht der Sehnerv auf äußere Reize, sondern er wird durch eine psychische, innere Ursache gereizt. Die Person behauptet zwar, etwas gesehen zu haben, aber in Wirklichkeit reagiert sie auf Reize, die nicht vorhanden sind. Nicht jeder Mensch ist zudem veranlagt Halluzinationen zu bekommen. Gewöhnlich sind dies paranoide oder schizophrene Personen. Außerdem sind Halluzinationen an das Unterbewußtsein einzelner gebunden, an eine spezielle frühere Erfahrung. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass zwei Personen die gleiche Halluzination haben und dann auch noch zur etwa gleichen Zeit. Am Ostermorgen müsste es quasi unter den Jüngern Jesu eine Kettenreaktion an Visionen mit dem Auferstandenen gegeben haben.

Jesus ist Ostern vielen Menschen zu verschiedenen Zeiten und unter unterschiedlichsten Umständen begegnet. Er sprach mit Maria Magdalena, als sie meinte, der Leichnam Jesu sein gestohlen worden. Er erscheint Petrus und hält ein Vieraugengespräch mit ihm. Vermutlich über seinen Verrat. Plötzlich steht er mitten unter der Jüngergruppe und ermutigt sie zum Glauben. Später kommt er wieder, um seine Wunden von Thomas untersuchen zu lassen. Zwei Jüngern begegnet er auf dem Weg nach Emmaus. Später frühstückt er mit einigen Jüngern am See Genezareth. Als Vision ist das alles schwer, eigentlich nicht vorstellbar.

Eine Halluzination ist ein persönliches Ereignis, das kaum auf zwei Personen gleichzeitig zutrifft. Christus wurde nicht nur von einzelnen gesehen, sondern von etwa 500 Personen gleichzeitig, wovon viele noch lebten, als diese Bemerkung in die Bibel geschrieben wurde. Man konnte sie fragen. Diese Erscheinung des Auferstandenen widerspricht dem Prinzip der Halluzination völlig. Ein wichtiges Merkmal der Halluzination ist, dass solche Menschen eine hoffnungsvolle Erwartung haben müssen. Diese intensiven Wünsche schlagen sich in der Halluzination nieder. Wenn wir aber die Jünger seit der Verhaftung Jesu betrachten so haben sie alles andere, nur keine hoffnungsvolle Erwartung. Die Kreuzigung Jesu bedeutete für sie das Ende ihrer Erwartungen. Sie waren nach Jerusalem gekommen mit großen Hoffnungen, die durch den Tod Jesu zu Nichte gemacht wurden. Enttäuschung und Frust herrschte unter ihnen.

In Jerusalem geblieben waren sie nur aus Ratlosigkeit über ihren weiteren Weg und um Jesus zu begraben, aber nicht um seine Auferstehung zu feiern. Die lag überhaupt nicht in ihren Vorstellungen. Als die ersten Nachrichten über das leere Grab und die Auferstehung bei ihnen eintrafen, hielten sie es für ein Märchen. Statt Begeisterung war Verwunderung, Unglauben und Zweifel ihre Reaktion. Also alles andere als günstige Voraussetzungen für eine Kettenreaktion an Visionen.

Außerdem muss überlegt werden, wie die Jünger mit der Verkündigung ihrer Halluzination vom lebendigen Jesus in Jerusalem bestehen wollten. In dem Augenblick, wo sie auf Grund einer Illusion verkünden, daß Jesus von den Toten auferstanden ist, nimmt jeder Einwohner Jerusalems sie an der Hand und zeigt ihnen den Leichnam im Grab.

Allein die zeitliche und örtliche Nähe der Verkündigung der Auferstehung in Jerusalem durch die Jünger zur Kreuzigung und Grablegung Jesu macht die Annahme einer Halluzination unglaubwürdig. Die Jünger haben sich den auferstandenen Jesus nicht eingebildet, sondern ihn tatsächlich gesehen.

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Widerspricht nicht die Auferstehung den Naturgesetzen ?

Damit sind nicht alle Fragen beantwortet. Z. B. die Frage nach den Naturgesetzen. Widerspricht eine Auferstehung diesen nicht?

Sie widerspricht den Naturgesetzen nur dann, wenn wir sie als absolute Größen sehen. Naturgesetze sind aber nur eine Beschreibung der Wirklichkeit. Sie geben wieder, was der Forscher beobachtet hat, was sich regelmäßig wiederholt. Diese beobachteten Wiederholungen faßt der Forscher in einem Gesetz zusammen. Damit ist allerdings längst nicht die gesamte Wirklichkeit beschrieben, sondern nur der vom Forscher wahrgenommene Teil.

Außerdem stellt sich bei den Naturgesetzen die Frage, wer sie eigentlich formuliert. Ist es die Natur oder der Mensch, der die Natur beobachtet? Und was machen wir mit der Erkenntnis, dass es in der Natur Räume gibt, in denen unsere Naturgesetze nachweislich nicht gelten?

Schwierige Fragen, die wir hier nur anreißen können um zu zeigen, dass selbst ein so im ersten Augenblick sicher erscheinendes Argument gegen die Auferstehung Jesu seine Schwierigkeiten hat.

Es wird deutlich, dass der Glaube an die Auferstehung durchaus keine Opferung des Verstandes erfordert. Die Texte der Bibel berichten von einem unerwarteten und außergewöhnlichen Ereignis. Selbst die Gegner der frühen Christenheit können das nicht leugnen. Mit Wonne hätten sie den zentralen Pfeiler des christlichen Glaubens umgestürzt, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätten zu beweisen, daß Jesus im Grab verwest ist. Aber sie konnten es nicht.

Hätte man die Auferstehung bzw den Auferstandenen fotografieren können ?

So lautete die Frage Heinrich Bölls, die wir am Anfang gestellt haben. Einerseits ja. Wenn sterbliche Menschen den Auferstanden gesehen haben, sich auf ihrer Netzhaut sein Bild abgebildet hat, ist das auch bei der Belichtung eines Films möglich.

Andererseits hat die Auferstehung etwas mit der Göttlichkeit Jesu zu tun. Die ist nicht jedem verfügbar. Nicht jeder Mensch erfährt Jesus einfach als jemanden, der von Gott kommt, der Gott ist. Wenn der Auferstandene von jedem beliebig fotografiert werden könnte, wäre die Wirklichkeit Gottes jedem verfügbar. Das ist sie aber nicht der Fall. Also wenn Jesus gewollt hätte, wäre sein Bild auf das Negativ eines Film zu bannen gewesen. Aber was wäre damit bewiesen? Das war ja wohl die Absicht Bölls. Einen Hieb- und Stichfesten Beweis für die Auferstehung zu bekommen. Eine Fotografie des Auferstandenen würde nur die Diskussionen um die Auferstehung um eine Runde erweitern.

Jesus als den Auferstanden zu erfahren,

dazu gehört mehr als eine Fotografie. Dazu gehört eine Begegnung mit Jesus. Eine Begegnung, wie sie die Jünger damals auch hatten. Wie z. B. Paulus sie hatte. Er, der die Christen verfolgte bis auf den Tod, begegnete plötzlich vor Damaskus dem Auferstandenen. Sein Leben erfuhr eine radikale Wende.

Die Einladung Jesu zur Begegnung mit ihm steht bis heute. "Wer mich von ganzem Herzen sucht, von dem werde ich mich finden lassen." Ein Weg dazu ist das Gebet. Gebet, reden mit Gott, und ihn bitten, sich im eigenen Leben zu zeigen. "Wenn es dich gibt, Gott, dann lass mich es erleben!" Oder: "Jesus, wenn du den Tod überwunden hast, dann möchte ich dich erfahren, als den lebendigen Gott." In der Begegnung mit Jesus selbst liegt der letzte Beweis, dass er auferstanden ist und lebt.

Roger Hofeditz

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