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Bibelflash
Matthäus 6, 12
gesendet am 20.04.2008 von Heiko Müller
 

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"Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern."

Matthäus 6, 12

Das kennt jeder, oder? - Na, wo war das doch her? - Richtig, das Vaterunser. Jede Woche millionenfach in den Kirchen rund um die ganze Welt gesprochen. Alle sagen den in ihre Sprache übersetzten gleichen Text auf. Das hat schon was. Nicht einmal die Liedtexte der Beatles sind so bekannt.

Das Kuriose ist: Obwohl es immer "wir" und "uns" heißt im Vaterunser, sind dies trotzdem Worte von Jesus. Dem waren damals offensichtlich die Gebete seiner Zeitgenossen viel zu lang. "Macht nicht so viele Worte", hat er gesagt. Und die Leute fragen natürlich gleich zurück: "Ja, was sollen wir denn dann beten?"

Und dann haben sie das Vaterunser bekommen. Ich glaube ja, dass die Passagen darin zum Nachdenken anregen sollten und weniger zum Runterleiern gedacht waren.

Jetzt mal ehrlich: Was denke ich bei dem Satz mit der Schuld und den Schuldigern, während der mir über die Lippen murmelt?
Ich schuld an was? Da müsste ich erst einmal nachdenken. Das kann doch gar nicht sein. Mein Kollege vielleicht, der hat mich letzte Woche so blöd angemacht.

Aber habe ich dem schon vergeben? Das murmle ich doch gerade. Und was wenn nicht?
Ich schätze, das ist genau die Sache, die Jesus damals rüberbringen wollte, erst einmal für sich nachdenken über die einzelnen Passagen des Textes. Wenn ich fertig bin damit, dann bin ich im wahrsten Sinne des Wortes mit Gott und der Welt im Reinen. Dann erst bedeutet mir der Inhalt wirklich etwas beim Mitmurmeln.

Heiko Müller

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