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Bibelflash
Matthäus 28, 18 gesendet am 20. Januar 2008 von Dr. Hans Frisch
 

„Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“
Matthäus 28, 18

So beginnt die letzte und kürzeste Rede von Jesus, unmittelbar vor der Himmelfahrt. Manchem wird es so gehen wie es mir damals ging, als ich den Vers hörte in einer Kirche, gesprochen von einer Konfirmandin.

„Im Himmel vielleicht“, dachte ich hin zu dem, der da vorn am Kreuz hing im Altarraum. „Aber auf Erden?“

Es war die Zeit des kalten Krieges, und ich sah die Atom-U-Boote und die Panzerarmeen vor mir. „Das ist die Gewalt auf Erden!“

„Ja“ kam es wie eine Antwort in mein Denken, „und wenn sie losschlagen, ist alles kaputt. Ist das gewaltig?“ Das musste ich einsehen.

„Aber die Wissenschaft und die Technik. Wir haben den Kosmos erforscht und den Mond erobert!“ entgegnete ich. „Und wenn es Null zu Null aufgeht, wenn ihr überlebt auf der Erde, dann könnt ihr froh sein.“ Auch da musste ich zustimmen.

Mein letzter Versuch war die Philosophie, für mich damals die Existenzphilosophie. „Und deren letzte Erkenntnis ist die existentielle Angst, ist das gewaltig?“ kam in mein Denken zurück.

„Und deine Gewalt?“ fragte ich hilflos.

Da sah ich plötzlich: das Einzige, was die Bezeichnung „gewaltig“ uneingeschränkt verdient, ist das, was er vor fast 2000 Jahren in die Welt gebracht hat, dort am Kreuz - und was lebendig geblieben ist bis heute, auch bis in mein Leben.

Damit endete eine Zeit des Nihilismus in meinem Leben.

Dr. Hans Frisch

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