Matthäus 15, 9 gesendet am 01.03.2009 von Jens R. Göbel |
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Wenn man in der Bibel danach sucht, wie man als Christ nun ganz genau zu leben hat, dann stellt man etwas sehr erstaunliches fest: man kann lange danach suchen, denn allzu enge Regelungen gibt es nicht. Im Grunde lassen sich alle Vorgaben auf eine Bedingung reduzieren: Es muss in Liebe geschehen (Matthäus 22,37-40; Philipper 4,8).
Dieser unvergleichliche Freiraum hat zu allen Zeiten sehr irritiert. Andererseits wurde das Grundprinzip "Liebe" immer mal als lästig empfunden, weil es doch sehr herausfordern kann. Regelmäßig ist man daher der Versuchung erlegen, eigens entwickelte Gebote zu formulieren. Nach dem Motto: den Himmel muss man sich verdienen und gegen einen gewissen Obolus oder peinlich befolgte fromme Leistungen kriegen wir das schon hin.
Damit wird allerdings nicht nur geschenkte Freiheit genommen und aus dem biblischen Glauben eine Religion unter vielen gemacht, schnell wird der zentrale Kern verdeckt. Jesu Opfer und seine Vergebung aus Gnade tritt in den Hintergrund, dafür beschäftigt man sich nun mit vermeintlich heilsbringenden Regeln und Ritualen. Man glaubt etwas Gott wohlgefälliges zu tun und tritt doch auf der Stelle. Was Jesus dazu sagt sollte nachdenklich stimmen:
"Vergeblich aber verehren
sie mich,
indem sie als Lehren Menschengebote lehren."
Matthäus 15, 9
Eigene Gebote zu erfinden bringt also nichts. Auch alle Inbrunst bei deren Ausübung ist vergeblich. Die ganze Mühe ist umsonst. Das klingt hart, aber man kann es auch positiv sehen - das alles ist nicht notwendig.
Jesus will als Person entdeckt werden, denn er selber ist der richtige Weg. Er schenkt uns gerne das Wollen und Können, immer besser seine Vorstellungen von Liebe, Frieden und Freiheit zu leben. Um sich also nicht vergeblich abzumühen, ist es genau das Richtige ihn kennenzulernen (Johannes 14,6; Galater 5).
Jens R. Göbel, 27.02.2009
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