Matthäus 26, 41 gesendet am 08.02.2009 von Gerhard Marsing |
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Wie so oft wurde ein Spruch aus der Bibel, ja ein Wort, das Jesus gesagt hat, zum vielbenutzten Sprichwort.
Matthäus 26, Vers 41:
"Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach".
Oft wird es zur Ausrede benutzt für die eigene Trägheit und Faulheit. Der Text, aus dessen Zusammenhang dieser Spruch gerissen wurde, hat auch mit Müdigkeit zu tun, aber ich denke, Jesus geht es mit dieser Aussage um mehr. Er ist mit seinen Jüngern im Garten von Gethsemane. Er ringt mit sich selbst und mit Gott, weil er genau weiß, welchen Horror bis hin zur Kreuzigung er nun vor sich hat. Seinen Jüngern sagt er: "Wacht und betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallt. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach". Dreimal hatte er sie gebeten, Wache zu halten, und dreimal sind die Jünger eingeschlafen. Ein bisschen Resignation schwingt schon mit in diesen Worten, aber es ist auch ein liebevolles "Naja, sie sind halt so" herauszuhören.
Und Jesus sagt diesen Satz nicht nur zu den Jüngern, damals in der dunklen Nacht von Gethsemane. Er ist Jesus, Gottes Sohn, und er weiß, wie sehr viele Menschen immer wieder Gutes wollen und dann doch an ihren ach so menschlichen und fleischlichen Eigenheiten scheitern und allen möglichen Anfechtungen und Versuchungen erliegen.
"Naja, sie sind halt so" und gerade deshalb ist Jesus ja zu seinem großen Erlösungswerk auf die Erde gekommen. Die entlastende Kraft der Vergebung und die frohe Botschaft der Erlösung sind Hilfe für alle Menschen, die irgendwie müde und kraftlos geworden sind und die beste aller möglichen Therapien für die, bei denen vielleicht nicht einmal der Geist mehr willig sein kann.
Gerhard Marsing
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