zur AREF-Startseite

Zum Tod von Michael Jackson

gesendet am 05.07.2009 von Dr. Hans Frisch
Michael Jackson 

Michael Jackson ist tot, er starb einen schnellen und hoffentlich sanften Tod - Millionen trauern, und ich bin erschüttert.
Jesus starb einen langsamen grausamen Tod, Milliarden Menschen wurden froh, und ich bin begeistert
Du meinst, das darf man nicht in einem Atemzug zusammen sagen? Lass uns hinschauen.

Da wurde ein Kind ab dem 5. Lebensjahr in eine unglaubliche Karriere geprügelt

Michael Jackson 1984
Michael Jackson 1984
* 29.08.1958 in Gary, Indiana;
† 25.06.2009 in Los Angeles
Quelle: wikipedia.de, in USA public domain, weil von US-Bedienstetem aufgenommen

Da wurde ein Kind, schon ab seinem fünften Lebensjahr, in eine Karriere geprügelt - und es wurde eine unglaubliche Karriere. Sein Talent verbunden mit dem Charme und Reiz des Kindes brachte Anerkennung, Zustimmung, Liebe, und das forderte und förderte das Talent. So öffnete sich für ihn ein Weg aus der Enge und dem Druck ins Leben.

Jeder Erfolg verschloss die Tür zur Rückkehr in die Kindheit fester, und der wachsende Beifall lockte immer stärker auf die Bühne und zwang immer mehr dazu, den Erwartungen zu entsprechen. Rührend und fast verdächtig waren die Bemühungen, sich daneben mit gewaltigem Aufwand ein Kindheitsland zu schaffen und darinnen zu leben. So laut wurde die Begeisterung und der Beifall, so astronomisch war der finanzielle Gewinn, dass er schließlich selbst glauben musste: "Ich bin ein König", "The king of Pop".

Was hat er ihnen gegeben?

Millionen Menschen jubelten ihm zu und ließen sich von ihm begeistern, in vielen Ländern. Was hat er ihnen gegeben? Besser: Was hat er ihnen verkauft?
Da steht im überfüllten Stadion ein Mensch auf der Bühne, umgeben von Musikern, von Technik, professionell beleuchtet, und er findet Rhythmen und Musik, singt Texte mit einer unglaublichen Stimme und sein Tanz zeigt eindeutig ihn als Ursprung von allem.

Die Musik geht unter die Haut, der Rhythmus fährt in die Glieder, die Texte sprechen an, und alle werden verbunden in das Geschehen. Die Unruhe des Alltags, die Enge der Beziehungen und Abhängigkeiten, die Sorgen um die Zukunft werden übertönt, weggeweht, und die Menschen treten hervor aus dieser Enge in einen freien, tönenden Raum. "Ekstase" heißt dieser Zustand, "Heraus steigen" - kostbar seit Menschengedenken. Es ein gewaltiges dionysisches Fest, und er ist der Priester in diesem Kultus.

Die Verführer, die mit Marschrhythmen die Massen ins Verderben lockten und führten, bekämpften die Ursprünge und die Vorläufer dieser Musik als "Negermusik". Nach dem katastrophalen Ende dieser Macht wurde sie Teil und Ausdruck der Befreiung. Als Befreiung werden solche Konzerte immer noch und immer wieder erlebt - doch an der Wirklichkeit, in welche die Besucher danach zurückkommen, hat sich dadurch nichts geändert.

Die Wirklichkeit, in die Michael Jackson zurück kommt, möchte ich mir nicht vorstellen - verfolgt von den Medien, danach von der Justiz, mit zwei kurzen, sicher nicht glücklichen Ehen. Und nie fragte ihn jemand:"Wie geht es deiner Seele?"

Das Publikum kann die Musik nachklingen lassen von CDs oder MP3-Playern - und da wird wohl das ganz große Geschäft gemacht.

Musik

Das tragische Ende eines missbrauchten Lebens

Michael Jackson ist tot - und ich bin erschüttert. Meine Trauer hält sich in Grenzen, denn ich gehöre nicht zu seinen Fans. Doch meine Nachfrage nach einer Karte für seine Konzerte hätte ihm nichts gebracht, sie waren sowieso immer ausverkauft. Und den Gewinn aus dem Verkauf von CDs ging wohl in der Hauptsache an Sony.

Meine Erschütterung gilt einem Menschen, der verloren ging. Dem erst seine Kindheit geraubt wurde, der dann vereinnahmt wurde von den Massen, die gierig waren nach Begeisterung und Ekstase, der unfähig wurde zu reifer Liebe und Freundschaft, dem die Maßstäbe abhanden kamen, der sich verbotenen Trost suchte und dafür teuer bezahlen musste, dessen Traumwelt "Neverland" einging und verödete, und der zuletzt in einem simplen Vorort von Las Vegas einsam wohnte, misstrauisch von Nachbarn betrachtet, die um das Wohl ihrer Kinder in der benachbarten Volksschule besorgt waren.

Dieser arme Mensch plante ein Comeback. Noch einmal wollte der "King auf Pop" sich auf seinem Thron zeigen. 10 Stufen hatte er geplant, 10 Konzerte, 50 Stufen wurden von ihm erwartet, 50 ausverkaufte Konzerte.

Vielleicht wäre der inzwischen aufgehäufte Schuldenberg damit beseitigt, doch, in der Depression eine solche Aufgabe anpacken, das könnte zu viel gewesen sein.
Ob die Angst ihn in eine verderbliche Steigerung des Medikamentenkonsums gebracht hat, ob das Herz dem Stress nicht standhielt, ob er vielleicht kapitulierte, wie mancher der Stars schon vor ihm - der Anblick eines gescheiterten Königs, der vor den Stufen seines Thrones, den er noch einmal ersteigen will, zusammenbricht, das tragische Ende eines missbrauchten Lebens, das erschüttert mich. Jesu Wort kommt mir in den Sinn: was hülfe es dem Menschen wenn er die ganze Welt gewönne und nehme doch Schaden an seiner Seele.

Der Vater, der ihm die Kindheit geraubt hat und ihn in die Karriere hineingetrieben hat, der will auch den Tod noch vermarkten, das ist die makabere Krönung der Geschichte, die eigentlich die Geschichte einer Kindesschändung ist.

Es wird eine Weile dauern, bis die Lücke im Musikmarkt gefüllt wird, denn ein solches Jahrhunderttalent ist selten. Doch in 200 Jahren dürfte der Name und die Musik vergessen sein.

Ein anderer Tod, langsam und grausam am Kreuz erduldet, der liegt fast 2000 Jahre zurück, und ist immer noch nicht vergessen. Die Trauer der Freunde war damals kurz, doch Milliarden Menschen sind seitdem durch diesen Tod froh und frei geworden - und ich bin begeistert!

Musik

Kindheitsprägung für das Leben als Messias

Hätte ein Psychologe oder das Jugendamt die Kindheit von Michael Jackson beobachtet, sie hätten eingegriffen, denn ein Seelenschaden fürs Leben musste daraus entstehen. Hätten sie die Kindheit Jesu beobachtet, sie hätten wohl ebenfalls eingreifen müssen. Da hat seine Mutter dem Jungen sicher von ihrer Engelsvision am Beginn der Schwangerschaft erzählt und dem Kind glaubhaft versichert: "Du bist der von Gott gesandte Messias." Wenn das im Exil geschieht, und als Grund der Flucht aus der Heimat die Verfolgung durch den König erzählt wird, der den neugeborenen Messias töten wollte, dann ist das eine Prägung fürs Leben, die Schlimmes befürchten lässt. Kein Beobachter hätte glauben können, dass er es wirklich ist.

Eine steile Karriere

Mit dem Kennenlernen des Alten Testaments, vor allem der Propheten, wurde die Gestalt des Messias immer deutlicher - und zugleich wächst im Volk die Erwartung auf die Ankunft des Erlösers. Sein Cousin Johannes hat eine ähnliche Prägung erfahren, er tritt auf als Täufer, und in Scharen laufen die Menschen zu ihm, um Anteil am erwarteten Gottesreich zu bekommen. Mit 30 Jahren lässt sich Jesus auch taufen, und bekommt dabei die endgültige Gewissheit: "Ich bin es tatsächlich."

Sein öffentliches Auftreten wird ebenfalls eine steile Karriere. Unter allen Wundertätern der damaligen Zeit ist er der Größte, unter allen Predigern der beste. Doch er macht kein Geschäft daraus. "Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege." So sagt er von sich.

Aber er passt nicht in die religiöse Landschaft

Sponsoren findet er mit seinen Jüngern unter wohlhabenden Anhängerinnen. Fest glaubt er an seine Sendung - seine Beziehung zu Gott ist eine Sohn-Vaterbeziehung und die Wunder, die durch ihn geschehen bestätigen es ihm - und wecken auch die Hoffnung derer, die sie miterleben. In die religiöse Landschaft passte er so wenig, wie Luther seinerzeit in die katholische Kirche passte.

Die Verfolgung setzte ein - doch die konnte ihn nicht abhalten. Das stand in den Propheten, die den Messias, also ihn, angekündigt hatten. Und so wie der Prophet Jesaja geschrieben hatte, so ging er geduldig wie ein Opferlamm, das zur Schlachtbank geführt wird, in den Tod. Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf.
So hatte er es gelesen, und so ging er jetzt.

Als die Opferlämmer an jenem Tag im Tempel geschlachtet wurden, da wurde er, das Lamm Gottes, ans Kreuz genagelt, und er glaubt der Verheißung: Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre Sünden.

Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben und er soll die Starken zum Raube haben, dafür dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten. Völlig schuldlos starb er, doch für unsere Schuld. Und da kam wahrlich ein gewaltiger Schuldenberg zusammen.

Du meinst: "So gewaltig ist meine Schuld nicht, das dieses Opfer nötig war", und wahrscheinlich hast Du recht - und: "Der gnädige Gott könnte ja auch so die Schuld vergeben." Doch was verstehen wir von den Maßstäben des heiligen Gottes?

Wer seinen Bruder (oder Nachbarn) beschimpft und demütigt, der ist schuldig wie ein Mörder; wer ein Kind missbraucht, auch geschäftlich oder psychisch, der verdient die härteste Strafe, wer die Unwahrheit sagt, ist des Meineids schuldig - und mit manchen anderen Beispielen hat Jesus die vor Gott gültigen Maßstäbe erklärt. Wenn du dich mit diesem Maßstab misst, dann könnte es sein, dass du doch nervös wirst.

Ich bin dankbar, das ich bewahrt wurde vor mancher Verirrung und mancher Schuld, in die ich hätte geraten können, und ich bin froh, das keiner Angst zu haben braucht vor dem heiligen Gott. Denn dort auf Golgatha hat Jesus sich selbst geopfert, damit jeder erkennen kann, wie blutig ernst es Gott mit seiner Gnade meint.

Als die Jünger das nach Ostern erkannten, als sie dem auferstandenen Christus begegneten, da wurden sie froh - und seitdem wurden immer wieder Menschen froh, die es begriffen und annahmen. Auch ich - und ich bin begeistert über das, was in meinem Leben dadurch geschehen und verändert wurde und wird, und über das, was andere erleben und berichten.

Das hätte ich Michael Jackson auch gewünscht.

Dr. Hans Frisch