"Du, leih mir mal 20 Euro, ich bin in der Klemme." - "Hier hast du. Wie heißt du eigentlich?" - Fiele mir doch nicht im Traum ein!

Wie oft werde ich nicht einmal um etwas gebeten und bewerte beim ersten Kontakt den Anderen trotzdem gleich. Er sieht komisch aus, denke ich, oder: wie sie schon redet. Schau mal, die Schuhe. Und die Jacke passt gar nicht zum Hemd. - Da müsste jetzt erst einmal etwas Vertauen Erweckendes von der Gegenseite kommen, bevor ich mich öffne.

Bei meinen Freunden ist das anders. Die dürfen aussehen, wie sie wollen, mit denen albere ich herum, und die dürfen sich selbstverständlich auch etwas von mir borgen. Oft schenke ichs sogar her oder biete es von mir aus an. Anders herum ist das ja auch so.

Dabei weiß ich nicht einmal mehr genau, was das einst war, dass wir Freunde geworden sind.

Aber es gibt eben andere, die werden wohl nie meine Freunde sein. Manchmal habe ich auch wirklich schlechte Erfahrungen gemacht. Da gehe ich dann auf Distanz und biete auch keine Hilfe an.

"Ist es etwas Besonderes, denen Gutes zu tun, die auch zu euch gut sind?
Das können auch Menschen, die Gott ablehnen."
Lukas 6, 33

Jesus holt mich mit diesem Bibelwort aus dem Lukasevangelium genau dort ab und macht mir mal wieder klar, dass seine Nachfolger anders denken und selbst auf ihre Feinde zugehen sollen.