Markus 12, 43-44gesendet am 7. Nov. 2010 von Jens R. Göbel |
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Sie war verwitwet und sehr arm, aber es ist ihr eine Herzensangelegenheit sich am Bau und Erhalt vom Haus Gottes zu beteiligen. So gibt sie ihr Scherflein in den Schatzkasten des Tempels. Ein winziger Betrag nur, der nicht der Rede wert ist. Niemandem würde dieser kleine Betrag auffallen. Für die Tempelkasse ist er völlig unbedeutend, für sie selbst aber ist es ein enorm großer Betrag. Es ist ihr ganzes Geld. Jesus sagt dazu:
"Wahrlich, ich sage euch:
Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle, die in den Schatzkasten eingelegt
haben.
Denn alle haben von ihrem Überfluss eingelegt;
diese aber hat aus ihrem Mangel alles, was sie hatte, eingelegt, ihren ganzen
Lebensunterhalt."
Markus 12, 43-44
Damit gibt Jesus dieser Spende einen ganz anderen Wert. Was absolut gesehen sehr klein ist und der Sache kaum hilft, kann vor Gott trotzdem sehr groß und wertvoll sein. Jesus macht klar, nicht der Betrag zählt, sondern der relative Einsatz nach unseren Möglichkeiten und das Maß an Liebe, das hinter unserem Handeln steht.
Unser Einsatz gewinnt vor Gott einen besonderen Wert, wenn wir uns selber zurücknehmen. Wenn wir für seine Sache Geld oder Zeit einsetzen, und damit auf eigene Annehmlichkeiten verzichten, bleibt das bei Gott nicht unbemerkt. Aus der eigenen Fülle zu geben, ohne dass man es wirklich spürt, ist nicht schlecht, aber dagegen doch eine relativ leichte Sache.
Dazu schaut Gott in unser Herz. Er sieht, ob wir nur deshalb Gutes tun, weil es von der Gesellschaft erwartet wird oder weil wir angeben wollen. Gott möchte keine blose Pflichterfüllung oder Scheinheiligkeit, sondern wahre Erwiderung seiner Liebe (2. Korinther 9,7).
So zeigt uns diese arme Witwe auf beeindruckende Weise ihre große Liebe zu Gott. Eine Herausforderung für das eigene Handeln.
Jens R. Göbel, 05.11.2010