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Wann ist man eigentlich vor Gott ein guter Mensch? Muss man evtl. eine gewisse Anzahl an guten Taten vorweisen können? Oder muss man regelmäßig gewisse Gebetsformeln abarbeiten? Jesus formuliert das in einer sehr erstaunlichen Weise:
"Ein guter Baum kann nicht
schlechte Früchte bringen,
noch ein fauler Baum gute Früchte."
Matthäus 7, 18
Das ist sehr grundsätzlich. In Gottes Augen sind wir demnach gut, oder wir sind es eben nicht. Und das permanent. Das widerspricht unserem eigenen Eindruck - zumindest wenn wir etwas selbstkritisch sind. Wir alle handeln oder reagieren mal besser und mal nicht so gut. Manchmal war vielleicht noch nicht mal etwas gut gemeint, obwohl es so aussah. Konsequent gut kann sich selbst sicher keiner nennen. Oder wie Jesus an anderer Stelle sagt, nur Gott ist gut (Lukas 18,19; Römer 7,18).
Die besondere Botschaft von Jesus ist nun: Er schenkt uns den Status "gut"
- frei aus Gnade (Römer 3,21-24; 5,1). Dazu packt Jesus das Problem gewissermaßen
an der Wurzel. Er fordert uns nicht einfach auf, Gutes zu tun, sondern er schenkt
uns eine neue Natur, eine liebevolle Herzenshaltung, immer bessere Charaktereigenschaften
(Galater 5,22; 2. Petrus 1,3-8).
Ganz perfekt werden wir hier auf Erden dabei wohl nicht, aber es wird immer
deutlicher, was Gott schon in uns sieht. Und wenn wir doch einmal einen Fehler
machen, führt er zu echter Reue. Damit kommt aus unserem Leben insgesamt
auch etwas Gutes heraus.
Bemerkenswert ist, dass Jesus in diesem Zusammenhang vor falscher Geistlichkeit warnt, vor Wölfen im Schafspelz. Ob jemand echt ist oder nicht, zeigt sich demnach. "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen." (Matthäus 7,16).
Jens R. Göbel, 15.06.2010
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