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Es war einmal ein König, zu dem wurde ein hoch verschuldeter Untertan gebracht. Dieser bat den König um mehr Zeit, sein Darlehen zurückzuzahlen. Der hatte Mitleid und erließ ihm alles. Der nun nicht mehr verschuldete Untertan ging gleich zu seinem Nachbarn, denn von dem hatte er noch eine Kleinigkeit zu bekommen. Das wollte er noch unbedingt haben und wurde sogar handgreiflich. Er ging nicht auf das Bitten um Aufschub ein, sondern ließ ihn ins Gefängnis werfen. Als der König das hörte, wurde er sehr zornig und fragte:
"Solltest nicht auch du
dich deines Mitknechtes erbarmt haben,
wie auch ich mich deiner erbarmt habe?"
Matthäus 18,33
Diese Frage sitzt. Mit diesem Gleichnis trifft Jesus mitten ins Leben seiner Zuhörer und macht deutlich, was der Glaube an ihn bedeutet. Es geht um die große Frage von Schuld und Vergebung.
Wir alle haben sicherlich genügend Mitmenschen, die bei uns in der Kreide stehen. Das muss nicht immer mit Geld sein. Aufrechnen lassen sich auch Worte und Taten. Jesus verändert hier allerdings die Perspektive. Das wesentliche Schuldverhältnis besteht nicht zwischen uns Menschen, sondern gegenüber Gott. Immer wenn wir Mitmenschen, Tieren oder der Umwelt schlechtes antun, verstoßen wir gleichzeitig gegen Gottes Gebote. Dazu kommen die vielen Momente, in denen wir Gott ignorieren. Da summiert sich einiges auf.
Die gute Nachricht ist, Gott ist gerne barmherzig. Er bietet uns an, unsere Schuld zu übernehmen. Tatsächlich hat er in Jesus bereits alles Notwendige getan. Das feiert die Christenheit um Ostern. Wenn wir das annehmen können, sind wir unseren gewaltigen Schuldenberg los. Wir können vor Gott bestehen. Damit stellt sich aber sogleich auch für uns die Frage, wie wir nun mit unseren Mitknechten umgehen wollen (Matthäus 5,44; Epheser 4,32).
Jens R. Göbel, 02.04.2010
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