Im Bibelflash Matthäus 10, 26gesendet am 4. September 2011 von Heiko Müller |
|
Diesen
Radiobeitrag anhören |
"Fürchtet euch
also nicht vor den Menschen! Klingt wie ein Versprechen von Julian Assange an die Informanten für seine Internetplattform WikiLeaks. - Für sie ist das traurige Wahrheit geworden. "Alles wird bekannt gemacht werden." - Auch ihr Name: verraten. Eigentlich ein Unding. Nicht nur die Tatsache, dass Assange leichtsinnig Passwörter an die Presse weitergegeben hat, sondern dass wir in Demokratien leben, die noch eine zweite Moralebene haben. Auf "Ebene eins" im Namen des Volkes unterwegs, auf der zweiten Ebene werden zugleich im Hintergrund die brisantesten Affären abgewickelt. Und diese "Ebene zwei" hat natürlich auch ihr eigenes Gesetzeswerk. Aufträge, Personen, Handlungen: nichts für die Öffentlichkeit, höchstpeinlich für den Staatsapparat. Und so müssen die Informanten jetzt wohl gut untertauchen, wenn sie nicht auf "Ebene zwei" auch gerichtet werden wollen. Wir Christen sind vielerorts genauso Weltmeister im Untertauchen. Wir versuchen seit 2.000 Jahren schon, Ablehnung und Bedrohungen zu entgehen. "Fürchtet euch nicht vor den Menschen", sagt Jesus, von dem der Eingangsvers stammt. Das Leben hier ist nicht alles. Es geht in seinem Reich einmal weiter, und dort kommen die verborgenen Zusammenhänge auf dem Tisch. Die "Ebene zwei" der Verfolger wird gelöscht, und er vertritt uns vor dem Vater, anstatt uns zu verraten. |
Autor: Heiko Müller