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Im Bibelflash:

Markus 7, 9

gesendet am 11. März 2012 von Jens R. Göbel
 

In den Kirchen gibt es viele Traditionen - besonders in den alten. Manches findet breites Gefallen. Wenn z.B. Feiertage gepflegt werden, fördert das Gemeinschaft. Anderes dagegen wirkt manchmal eng und angestaubt. Es gibt eine Unmenge an Detailregelungen und Glaubensvorschriften, deren Sinn und Notwendigkeit sich dem einfachen Bibelleser nicht immer erschließt.

Die Bibel zeigt uns einen eindeutigen Schwerpunkt. Jesus fordert zu einem Leben mit ihm - mit Gott auf. In gegenseitiger Liebe, Frieden und Freiheit. Alles weitere kann, muss aber nicht. Die Praxis zeigt hier bisweilen allerdings ein anderes Bild. Schon zu seiner Zeit auf Erden musste Jesus die geistlichen Führer mahnen:

"Trefflich hebt ihr das Gebot Gottes auf,
damit ihr eure Überlieferung haltet."

Markus 7, 9

Bis heute ziehen jüdische Autoritäten einen "Schutzzaun" um biblische Gebote. Sie sollen strenger gehalten werden, um sie ja nicht zu übertreten. Gleichzeitig werden Traditionen und Vorlieben Einzelner zur Pflicht für alle erklärt. Auch im christlichen Kontext ist diese Haltung aufgekommen. Gerade in den alten Kirchen gilt die Tradition als weitere Normenquelle neben der Bibel.

Natürlich bringt der Wandel der Zeit die Notwendigkeit mit sich, so manches neu oder erstmals zu regeln. Problematisch wird es, wenn die neuen Gebote nicht mehr im Geist der biblischen sind. Meist sind solche engstirnig oder nur zum Vorteil von wenigen, gar nur einer Institution. Das findet Jesu scharfe Kritik.

Unbiblische Gebote haben sich mit der Zeit schon immer als Zwangsjacke erwiesen. Gottes Gebote der Liebe, des Friedens und der Freiheit dagegen sind zeitlos - ja visionär. Und am Ende zählen nur sie.

Jens R. Göbel, 08.03.2012