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Im Bibelflash:

Johannes 8, 47

gesendet am 27. Oktober 2013 von Heiko Müller
 

"Erwarten Se nix", hat H.P. Kerkeling eines seiner Programme genannt. Das sage ich auch oft zu mir selbst, um im Alltag nicht enttäuscht zu werden. - Es hilft nur äußerlich. Innerlich erwarte ich natürlich etwas. Guten Sound in einem Konzert, die Karten waren teuer, eine effektive große Koalition, schließlich war ich ja wählen und zahle Steuern.

Darf ich auch etwas von Gott erwarten? Als Kirchensteuerzahler und Gelegenheitsbeter? Hilf mir mal hier, mach mich dort mal gesund, wieso musste ich gerade da ... - Kenne ich Gott eigentlich?

Er spricht zu mir, ich müsste nur zuhören. Auch das Zuhören ist ein Gebet. Ohne viele Worte und Bitten um mein Wohlergehen. Der Rückkanal von oben zu mir nach unten. Wenn der mal aufgebaut ist, dann begreife ich, dass Gott mein Leben hält. Meine egoistischen Bitten werden immer bedeutungsloser für mich.

Ich kann ihm ganz vertrauen - auch in Situationen, die ich nicht verstehen kann und nicht verstehen will, wo ich ihn anschreien möchte. Mach ruhig, sagt er mir, sprich mit mir. Meinen anfänglichen Bitten um mein Wohlergehen hatte einfach das Vertrauen gefehlt, dass er es gut mit mir macht. Ich wollte Gott ungefragt vor meinen Karren spannen.

Das haben die Menschen immer wieder versucht. Schon sein Sohn Jesus hat seinerzeit Leute, die sich für seine Nachfolger ausgaben, vor den Kopf gestoßen:

"Wer von Gott stammt, hört auf das, was Gott sagt.
Ihr hört deshalb nicht darauf, weil ihr nicht von Gott stammt."

Johannes 8, 47

Vertrauen braucht Zeit zum Zuhören. Die will ich mir wieder mehr nehmen.

Heiko Müller