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Im Bibelflash:

Lukas 15, 32

gesendet am 22. September 2013 von Dr. Hans Frisch
 

 

Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein;
denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden,
er war verloren und ist wiedergefunden.

Lukas 15, 32

Das sagt der Vater zu seinem älteren Sohn – der sauer ist. Sein jüngerer Bruder hatte sich sein Erbteil auszahlen lassen und damit „high live“ gelebt. Nun war er zurückgekommen und der Vater lässt das beste Gewand bringen, ihm einen Ring an die Hand geben und Schuhe an die Füße. Dann wird das gemästete Kalb geschlachtet und ein Freudenfest steigt, mit Gesang und Tanz. Der ältere Sohn kommt von der Feldarbeit, hört die Musik und riecht den Braten – er weigert sich mitzufeiern.

„Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten, und du hast mir nie einen Hammel gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich gewesen wäre. Nun kommt der. Er hat dein Hab und Gut mit Huren verprasst - und du schlachtest ihm das gemästete Kalb!“

„Mein Sohn“, antwortet der Vater, „du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein.“ Dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.“

„Tod“ nennt der Vater das high live, „verloren“ den Weg in die scheinbare Freiheit.
Mit „Vater“ meint Jesus im Gleichnis vom verlorenen Sohn Gott, die „Söhne“ sind wir.

Für die Söhne gibt es zwei Möglichkeiten – für Töchter auch –: Treu in den gegebenen Beziehungen bleiben und sich einbringen – oder das Abenteuer des Lebens wagen. Beides ist riskant!

„Ich diene dir und habe dein Gebot noch nie übertreten“ sagt der ältere Sohn – er handelt aus Gehorsam, nicht in Freiheit; er „dient“ dem Vater, mit dem er in Gemeinschaft leben sollte. Mit Huren hat der jüngere sein Vermögen verprasst - getrieben von seinen Instinkten gab er seine Freiheit zu einem selbstbestimmten Leben auf. Weil wir zur Freiheit berufen sind, ist ein solches Leben der Tod.

Leben hat eine Perspektive – der älteste Sohn wird den Vater beerben und selbst Herr sein - was der Vater aufbaut, ist für den Sohn. So sollte er schon „Herr werden“ bis dahin.
Das Vermögen des jungen Sohnes gibt ihm die Möglichkeit, Ziele mit Perspektive zu wählen, anzustreben und zu erreichen.

Jeder kann auf seine Weise scheitern. Wer auf dem Weg des Scheiterns umkehrt, „Buße tut“ nennt es die Bibel, der kann Befreiung zur Freiheit erfahren – und neu ins Leben kommen.
Gott sei Dank, das ist immer wieder neu möglich – und nicht nur im Himmel ist Freude über jeden, dem das geschieht.

Dr. Hans Frisch