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Im Bibelflash:

Matthäus 5, 29

gesendet am 1. Mai 2013 von Jens R. Göbel
 

In der Bibel gibt es schon ein paar sehr herausfordernde Stellen. Folgende Aufforderung Jesu aus der Bergpredigt passt auf den ersten Blick scheinbar überhaupt nicht zu einem liebevollen Gott:

"Wenn aber dein rechtes Auge dir Anlass zur Sünde gibt,
so reiß es aus und wirf es von dir;
denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt
und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird."

Matthäus 5, 29

Da muss man erst mal schlucken. Müssen wirklich so drastische Worte sein? Sollte es wirklich Jesu Wunsch sein, dass wir uns verletzen? Das passt doch nicht mit den vielen Heilungen zusammen, die Jesus vollbracht hat. Abgesehen davon: Würden wir uns von jedem Körperteil trennen, mit dem wir etwas Böses getan oder gedacht haben, dann wären wir schnell nicht mehr überlebensfähig.

Tatsache ist, dieses dramatische Bild prägt sich ein. Jesus ist das offenbar wichtig. Es geht ihm darum deutlich zu machen, wie schlimm Sünde ist. Und hier ist nicht die Rede von zu vielen Süßigkeiten. Manche glauben ja, der Gott des Neuen Testaments sei ein anderer, als der im Alten Testament; und mit Jesus sei nun alles erlaubt. Solche Gedankengänge werden hier ausgeschlossen.

Jesus zeigt hier die eigene Verantwortung auf. Wenn ein Mann sich beispielsweise in eine verheiratete Frau verguckt, dann ist er selber dafür verantwortlich. Die Frau braucht sich nicht vorsichtshalber zu verschleiern.

Zentrale Aussagen der Bibel sind Eigenverantwortung und Selbstbeherrschung, aber auch Gnade und Vergebung. Von solchen Tugenden leben wir nicht nur selber besser, sondern die ganze Gesellschaft. Wir haben alle etwas davon, wenn sich möglichst viele danach verhalten. Es ist sehr nützlich, wenn das einprägsam gesagt wird. Jesus hat es getan.

Jens R. Göbel, 28.04.2013