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Im Bibelflash:

Psalm 13

gesendet am 22. Februar 2015 von Jens R. Göbel
 

 

"Wie lange noch, Herr, willst du mich vergessen?
Etwa für immer?
Wie lange noch willst du dich vor mir verbergen?"

Psalm 13, 2

Wie können wir das Seufzen Davids nachvollziehen. Vielleicht hatten wir selber auch schon schwere Zeiten. Zeiten des Scheiterns, der Krankheit, der Schwäche. Und das nicht nur für ein paar Tage. Monate und Jahre vergehen und es wird nicht besser. Wir bekommen einfach kein Oberwasser. Mehr noch als einzelne Situationen bringt die Zeit die Last. Es nimmt einfach kein Ende.

Solche Dürrezeiten sind nicht nur schwierig, sie machen auch etwas mit einem. Insbesondere rütteln sie am eigenen Gottesbild. Der kindlich naive Glaube an den "lieben Gott" wird heftig durchgeschüttelt. Wie kann Gott das zulassen? Womit hat man das verdient? Ist Gott etwa doch nicht so lieb? Gibt es ihn überhaupt?

Hier ist es zunächst einmal sehr tröstend zu erfahren, dass selbst David - ein Mann nach dem Herzen Gottes (1. Samuel 13,14) - solche Zeiten durchgemacht hat. Auch ihm ging es nicht anders. Er resigniert oder verbittert jedoch nicht, sondern er erinnert sich an die guten Dinge von Gott (6). Wir alle sind mit allerlei Mitmenschen, Talenten und Gütern beschenkt - ja gesegnet. Gott war schon gut zu uns.

David hat das nicht vergessen, deshalb kann er noch weitergehen. Er behält Vertrauen auf Gottes Güte und zeigt schon jetzt Dankbarkeit über dessen Hilfe. Er ist zuversichtlich, dass die schwere Zeit nur eine Phase ist und rechnet fest mit einem Ende. Das ist Glaube und Treue. Für ihn wurde die Beziehung zu Gott tiefer und es kamen große Zeiten.

Wie lange dauert es also noch? Vielleicht nur so lange, wie wir brauchen, Gottes Liebe tiefer zu entdecken (Jeremia 29,13; Mathäus 7,7).

Jens R. Göbel, 21.02.2015