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Im Bibelflash:

Psalm 130

gesendet am 20. November 2016 von Jens R. Göbel
 

 

Ich bin bankrott. Nichts geht mehr. Der Schuldenberg überragt die höchsten Gebirge.
So in der Art muss der Autor des Psalms 130 denken, wenn er seine Situation gegenüber Gott reflektiert. Ihm ist bewusst, dass er bei Gott unübersehbar viele Schulden hat. Er hat viele male gegen Gottes lebevolle Gebote gehandelt. Nun fragt er:

„Wenn du, Herr, die Sünden anrechnen willst
– wer kann dann noch vor dir bestehen, o Herr?“

Psalm 130, 3

Wir wissen nicht, was genau den Psalmisten bedrückt. Vermutlich sind es keine besonderen Sünden. Wahrscheinlich ist er gerechter, als die meisten Menschen. Was der Psalmist jedoch zeigt ist die typische Haltung, nachdem man Gott begegnet ist. Denn eine Begegnung mit dem heiligen Gott führt unweigerlich zu der Erkenntnis, dass man selber nicht so heilig ist. Im Gegenteil. So strahlend rein Gott ist, so beschmutzt wirken wir.

Nun wird sich der eine oder andere für nicht so schlimm halten. Schließlich habe man doch nichts verbrochen. Die paar Kleinigkeiten, die mache doch jeder.
Solange wir Gottes Maßstab nicht vor Augen haben, können wir uns in der Tat recht wohl fühlen. Nach menschlichen Standards können wir ganz gut aussehen. Ein Blick auf Gott, ein tiefer Blick in die Bibel zeigt aber, dass wir Welten von ihm entfernt sind. Wir alle müssten Privatinsolvenz, eine Bankrotterklärung bei Gott anmelden. Die Frage ist nur, ob uns das bewusst ist.

Der Psalmist kann ganz offen vor Gott treten und das zugeben, denn er weiß dass Gott gut und barmherzig ist. Jesus vergibt, wenn wir ihn von Herzen darum bitten. Nur er kann das, denn nur er hat für unsere Schulden bezahlt. Nur er hat ein Guthaben zum Verteilen. Nehmen wir sein Angebot an!

Jens R. Göbel, 19.11.2016