Philipper 4, 4

Wer von euch ist ein Frühaufsteher? Halb sechs morgens, kein Problem, halb zehn abends nicht mehr zu gebrauchen: die Lerche. Sie grüßt die Eule mittags mit „Mahlzeit“, wenn die dann auch endlich mal ausgeschlafen hat. Die Lerche meint oft, die Eule hätte das Wichtigste vom Tag dann schon verpasst. In der Nacht kennt sich die Lerche nicht so aus und übersieht ganz und gar, dass die Eule ab halb zehn abends noch mal richtig aufdrehen kann und dass es da auch Momente gibt, die sie als Lerche verpassen könnte. - Tja, wer hat nun den besseren Teil des Tages gewählt? - Wieso muss ich darüber eigentlich entscheiden? Beide Typen können doch gar nichts an ihrer inneren Ausrichtung ändern. Viel wichtiger, als wann ihr Tag anfängt, ist doch ihre Einstellung, wie er anfängt: Aus Irland ist uns überliefert - natürlich - keep smiling:

„Mögest du dem Tag mit einem Lächeln begegnen
und der Nacht mit einem Lächeln danken.“
Irischer Segensspruch

Die Lerche lacht ein bisschen früher, dafür dankt die Eule der letzten Nacht nicht nur für den Schlaf. Allen Meinungsverschiedenheiten zum Trotz bekommt der neue Tag eine Chance. - Der Streit, wie „man was macht und wie nicht“, ist so alt wie die Menschheit. Und auch unter Christen ist er ständig gegenwärtig. Die ersten Gemeinden werden bereits von ihrem Gründer Paulus per Brief aufgefordert, mal einen Schritt aus der Kleinlichkeit zurückzutreten, um dann die Freude zu sehen. Und das gilt auch für uns heute noch:

„Freut euch, was auch immer geschieht;
freut euch darüber, dass ihr mit dem Herrn verbunden seid!
Und noch einmal sage ich euch: Freut euch!“
Philipper 4, 4

Heiko Müller